piwik no script img

Historische Ausstellungen

„Niemals wurde mehr von Kunst gesprochen und niemals wurde sie weniger empfunden als in unseren Tagen“, klagte Anselm Feuerbach bereits 1882. Heute, wo keine provozierende Avantgarde mehr existiert, Kunst zum Objekt von Spektakel, Sozialprestige und Spekulation zu verkommen droht, hält ein von Bernd Klüser und Katharina Hegewisch herausgegebener Bildband Rückblick auf 30 Ausstellungen der Moderne. Der Akzent liegt dabei nicht vorrangig auf dem Erfolg einer Ausstellung, sondern auf deren exemplarischem Charakter, der im Wechselspiel von Entstehungsgeschichte, politischem und kulturellem Umfeld nachgezeichnet wird. Zeitlich reicht die Spanne von den heroisch-schlichten, gelegentlich auch rührend hinterzimmerhaften Ausstellungen der Futuristen und Dadaisten über die Armory Show (1913 in Chicago), El Lissitzkys Raum des Abstrakten (Hannover 1927/28), ein Porträt des Guggenheim-Museums, die plakativen sechziger Jahre mit Claes Oldenburg, Gerhard Richter und Gilbert & George bis hin zur Contemporeanea in Rom (1973/74) und den Chambres d'Amis in Gent (1986).

Unser Foto und die Abbildungen auf den folgenden Kulturseiten zeigen Exponate von Pino Pascali aus der Ausstellung Serie degli Armi — Die Waffen sind auf die Welt gerichtet von 1965/66. tg

Die Kunst der Ausstellung . Herausgegeben von Bernd Klüser und Katharina Hegewisch. Insel Verlag 1991. 280 Seiten, 98Mark

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen