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„Vorbereitungskomitees“ zum Sturz von Saddam Hussein

Nikosia/Wien (ap) — Mehrere hohe irakische Offiziere sind nach Angaben von Regimegegnern bei einem Angriff auf das Hauptquartier der Luftwaffe in Bagdad ums Leben gekommen. Die schiitische Oppositionsbewegung „Oberste Versammlung der Islamischen Revolution des Irak“ (SAIRI) teilte am Mittwoch in Teheran mit, daß drei ihrer Kommandogruppen während eines Treffens von Offizieren das Hauptquartier angegriffen hätten. Der Vorsitzende der schiitischen Oppositionsbewegung, Mohammad Bakr Hakim, kündigte unterdessen an, daß „Vorbereitungskomitees“ zum Sturz von Präsident Saddam Hussein und seiner Regierung gebildet würden. Dies sei letzten Monat bei einem Treffen irakischer Oppositionsgruppen in Syrien beschlossen worden.

In der letzten Zeit häuften sich die Meldungen über Putschversuche gegen die Regierung Saddam Husseins. Der Umsturzplan von 80 irakischen Offizieren, deren Hinrichtung am Donnerstag gemeldet wurde, war SAIRI zufolge von einem eingeweihten Offizier verraten worden.

Vertreter der UNO und der irakischen Regierung haben sich am Mittwoch zu Gesprächen über eine Lockerung des UN-Embargos gegen den Irak in Wien getroffen. Bagdad soll möglicherweise bald wieder Öl auf dem internationalen Markt verkaufen dürfen. Die Wirtschaftssanktionen waren kurz nach dem Einmarsch in Kuwait am 2. August 1990 erlassen worden.

Der UN-Sicherheitsrat hatte der Regierung in Bagdad gestattet, Öl im Wert von 1,6 Milliarden Dollar zu verkaufen. Die Erlaubnis ist an die Auflage gekoppelt, den Erlös nur für den Kauf von Nahrungsmitteln und Medikamenten zu verwenden und davon auch Reparationen an Kuwait zu bezahlen. Der Irak hatte diese Bedingungen als Eingriff in die Souveränität des Landes abgelehnt.

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