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Vorsichtsmaßnahme

■ Das Bundesgesundheitsamt empfiehlt den vorläufigen Verzicht auf silikonhaltige Brustimplantate

Hamburg (dpa/taz) — Das US- amerikanische Moratorium, vorläufig auf Silikon-Implantate für Brüste zu verzichten, zieht immer weitere Kreise: Auch das Bundesgesundheitsamt Berlin (BGA) hat sich jetzt dieser Empfehlung angeschlossen. Zuvor hatten sich bereits Österreich, Spanien und Australien den Empfehlungen aus den USA angeschlossen. Das BGA betonte, daß seine Empfehlung eine Vorsichtsmaßnahme sei. Für Frauen, die bereits silikonhaltige Brustimplantate haben, würden sich „keine Konsequenzen“ ergeben. Falls bei diesen Patientinnen jedoch Beschwerden aufträten, sollten sie den Arzt aufsuchen. Zur weiteren Klärung hat das BGA die Pharmaunternehmen zu Stellungnahmen aufgefordert. Das Berliner Amt wies darauf hin, daß es im Gegensatz zur US-Schwesterbehörde keine „rechtlich verbindlichen Entscheidungen“ treffen könne. Die Implantate seien in Deutschland nicht zulassungspflichtig. Grundsätzlich unterliegen alle Implantate den Sicherheitsvorschriften des Arzneimittelgesetzes, das zur Beobachtung, Sammlung und Auswertung von Arzneimitteln einen Stufenplan vorsieht. Dieser Stufenplan regelt die Erfassung solcher Risiken durch das federführende Bundesgesundheitsamt, die Zusammenarbeit der beteiligten Landesbehörden, die Einschaltung der pharmazeutischen Unternehmer und den Informationsaustausch, insbesondere zwischen ÄrztInnen und Herstellern solcher Implantate. Dem BGA seien keine neuen Erkenntnisse über Risiken bekannt, sagte am Mittwoch Emil Tschöpe, Leiter des Fachgebiets Biomaterialien des BGA-Instituts für Arzneimittel. In einer Befragung bei Herstellern und Landesbehörden solle nun geklärt werden, welche Typen von Implantaten in der Bundesrepublik verwendet werden. „Wir wissen gar nicht, was alles im Verkehr ist“, sagte Tschöpe. Nach Angaben der Gesellschaft für plastische Chirurgie in Würzburg werden in der Bundesrepublik zur Zeit etwa 20.000 Silikonkissen pro Jahr implantiert, davon die Hälfte zur Korrektur nach Krebsoperationen. In den USA sind es sogar 150.000, meist zur kosmetischen Brustvergrößerung.

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