: Das Reisen, die Liebe
■ Eine Sonderform der Heimreise ist die Heimreise
Als Arthur P. zum dritten Mal in diesem noch recht jungen Jahr von einer herumirrenden Schneeflocke auf der Backe getroffen wurde; als Sieglinde P. nach siebzehn aufeinander folgenden Tagen im Spaßbad von Fußpilz und Schuppenflechte bedeckt war: da fiel die Entscheidung auf eine unkomplizierte und rasche Art, die für das alte und verzankte Pärchen eher unüblich war. Wir verreisen! In die nähere Wahl zog man folgende Reiseziele: Teneriffa; Wien; Hohe Karpaten; Kaufunger Wald; Sottrum an der B75; Tante Helga in Lilienthal. Schnell stellte sich heraus, daß die grundsätzliche Einigung, zu verreisen, nicht der Mühe enthob, sich zwischen Wintersport und Sonnenbrand zu entscheiden. Nach heftiger Diskussion traf man sich sozusagen in der Mitte: gesucht wurde ab sofort ein Ort, an dem weder die Sonne schien noch Schnee liegenblieb. Als beglückend erlebten es Arthur und Sieglinde, daß das bald gefundene Ziel ihrer lange eingeübten Praxis entsprach, in Fälle von Not und Zwist in eine Art Totenstarre zu fallen. Kurz: man reiste nach Bremen, indem man blieb, wo man war. Am nächsten Morgen wurde gepackt, was am Mittag wieder ausgepackt wurde. Anschließend wurden krumme ausgetrocknete Stullen gereicht, mit lauem Kaffee heruntergespült. An diesem Abend liebten sich Arthur und Sieglinde nach drei Jahren zum ersten Mal wieder. Bus
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