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Rundbrief zur Schülergewalt

■ Das Konzept des Schulsenators wird kritisiert

Berlin. Mit Kritik reagierte die Fraktion Bündnis 90/Grüne auf das Rundschreiben der Senatsschulverwaltung zur »Schule gegen Gewalt«. Weder ein Waffenverbot noch Taschenkontrollen lieferten Jugendlichen gewaltfreie Orientierungsmuster, teilte Sybille Volkholz, schulpolitische Sprecherin der Fraktion mit. In einem Rundschreiben hatte Schulsenator Jürgen Klemann (CDU) an alle Berliner Lehrer appelliert, ihren Beitrag zur Prävention von Gewalt zu leisten und Friedfertigkeit, Toleranz und Achtung unserer Rechtsordnung zu vermitteln. Klemann empfahl, Schüler bei Verdacht auf Waffen zu überprüfen sowie die Erziehungsberechtigten zu benachrichtigen und auf ihre Aufsichtspflicht hinzuweisen. Ausdrücklich wies Klemann auch auf die Angebote der AG Gruppengewalt der Berliner Polizei hin, die in den Schulen über Gewalt unter Jugendlichen unterrichtet. Als »völlig unzureichend« bezeichnete gestern der Kreuzberger Bildungsstadtrat Dirk Jordan die Ideen des Schulsenators. »Auf die Erkenntnisse aus dem Gruppengewaltbericht kann man nicht nur mit einem Rundbrief reagieren.« Es reiche nicht aus, Lehrer aufzufordern, bei Bedarf erzieherisch tätig zu werden. Mit Aufklärung und Erziehung allein sei der Gewalt nicht beizukommen. Statt dessen müsse eine Schule geschaffen werden, die die Kinder nicht ständig überfordere und ihre Lebenssituation außer acht lasse. Die Schule müsse auch sozialpädagogische Aufgaben wahrnehmen. Jordan regte an, die Mittel für Freizeit- und Kulturangebote mindestens zu verdoppeln und die Kreativität der Schüler zu fördern. jgo

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