Nachgefragt: Warum heißt der Molli Molli?

Polizeihauptkommissar Sebastian Kappner (41) arbeitet bei der Pressestelle der Polizei Bremen und beantwortet bereitwillig alle neugierigen Fragen. Nur für eine detaillierte Bauanleitung stand er nicht zur Verfügung.

taz: Herr Kappner, warum heißt der Molotowcocktail eigentlich Molotowcocktail?

Sebastian Kappner:Der sowjetische Außenminister Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow gab dem Brandsatz diesen Namen. Er geht zurück auf das russische Wort 'molot', das soviel wie Hammer bedeutet. Es beschreibt anschaulich die Wirkung dieser Dinger.

Seit wann sind Mollis bekannt?

Sie sind im II. Weltkrieg eingesetzt worden gegen Panzerfahrzeuge.

Was zeichnet einen guten Molli aus?

Wir wollen hier keine Bauanleitung weitergeben. Nur soviel: Ein Molli ist gut, wenn er funktioniert.

Wie sollte er denn funktionieren? Sollte er eher durch Explosionskraft zerstören oder soll er Brände entfachen?

Er soll eher brennen.

Wie oft haben sie in Bremen mit diesen Brandsätzen zu tun?

Im letzten Jahr hatten wir zehn Fälle, bei denen Molotow-Cocktails eingesetzt wurden, darunter auch Straftaten gegen Ausländer. Wußten Sie übrigens, daß Molotow gar nicht Molotow hieß, sondern Skrjabin? Er hat sich seinen neuen Namer aus Tarnungsründen erst zugelegt, als er 1906 zu den Bolschewiki ging.

Nein. Fragen: mad