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Alle wollen weg aus Bremerhaven

■ In keiner Stadt Europas starten so viele eine Odyssee aufs offene Meer

Alle wollen weg aus Bremerhaven, und wenn es sein muß, auch mit dem Schiff. Bremerhaven bleibt auch 1992 Nordeuropas Kreuzreise-Hafen Nummer eins. Schon jetzt, in der für Kreuzreisen unangenehmsten Jahreszeit, liegen Anmeldungen für 49 Reisen vor, die in diesem Jahr von der Columbuskaje starten, teilte Hafenkapitän Eberhard Nölke am Dienstag mit. Nach dem bisherigen Fahrplan werden elf verschiedene Kreuzfahrtschiffe aus vier Nationen den Bahnhof am Meer anlaufen.

Spitzenreiter seien wieder die russische und ukrainische Flotte mit sechs Linern. Dazu gehöre allen voran mit sieben Abfahrten die „Odessa“ (13.758 BRT) der Black Sea Shipping Co., die in Vollcharter der Bremer Transocean-Tours fährt. Das Schiff wurde Ende vergangenen Jahres in acht Wochen für 33,5 Millionen Mark bei den Kieler Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW) zu einem Luxusschiff umgebaut. Mit der spanischen „Vistamar“ (7. 500 BRT) und der „Columbus Caravelle“ (7.560 BRT) werden zwei Neubauten in der Seestadt erwartet. Die ebenfalls für Transocean-Tours gecharterte „Caravelle“ läuft als erster Kreuzfahrer unter westlicher Flagge (Bahamas) vom Columbus-Bahnhof zu einer Polarreise an der sibirischen Küste aus. Außer der Rostocker „Arkona“ mit sieben Abfahrten und dem türkischen Kreuzliner „Akdeniz“, der nur einmal nach Bremerhaven kommt, legt das Flaggschiff der deutschen Kreuzfahrerflotte, MS „Europa“, von der Hapag-Lloyd AG fünfmal an. Schon im letzten Jahrhundert wurde Bremerhaven durch seinen Auswandererhafen berühmt. dpa

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