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Da ist wohl eher die Bißstellung gefragt

■ betr.: "Morpho-gähnetische Felder?", taz vom 16.1.92

betr.: „Morpho-gähnetische Felder?“,

taz vom 16.1.92 (Die Wahrheit)

So wahr der Inhalt ist, so witzig die Aufmachung — der Chauvinismus des Werner Pieper bricht denn doch noch in den letzten „sex“ Buchstaben durch. Nicht, daß die generelle Erwähnung von Sex Männer- respektive Chauvisache sei, nein. Das beiläufige irgendwie-Erwähnen ist da schon eher männertypisch.

Aber dann die Charakterisierung von Sex als etwas, daß man jederzeit hervorrufen, aber auch unterdrücken kann, ist auf Männerseite pure Potenzprotzerei — mann kann immer und überall, das typische Bild des omnipotenten Mannes, der es der Frau immer „besorgen“ kann. Und Frauen werden damit ein weiteres Mal nicht ernstgenommen. Denn daß Männer immer und überall ihr „Gemächt“ hineinstecken und losrattern können, weiß man ja — es sind aber eben zumeist Frauen, die mal sprichwörtlich keine Lust haben, und dann zu Notlösungen wie: „Ich habe heute meine Migräne“ greifen müssen, um nicht „Lust haben zu müssen“, hervorgerufen durch eine Einstellung, Sex und Lust können ja jederzeit „hervorgerufen“ werden, und wenn die Frauen vorgeben, nicht in der Stimmung zu sein, dann verweigern sie sich (im pieperisch-männlichen Kurzschlußdenken) dem Mann — wie fatal!

Gähnen, um Langeweile anzudeuten, kann ich da nicht mehr. Da ist wohl eher die Bißstellung gefragt. Sebastian Lovens, Duisburg

Nicht „der Mensch“ hält beim Gähnen die Hand vor den Mund, sondern nur derjenige, dem es als Kind beigebracht wurde („Hand vor'n Mund!“). In China beispielsweise wird offen gegähnt. Helmut Richter,

Frankfurt am Main

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