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Ab heute: Nur noch 1,5 Pfennige für einen jugoslawischen Dinar

Belgrad (dpa/vwd) — Der jugoslawische Dinar ist um 80 Prozent abgewertet worden. Damit erhält jede Devisen-BesitzerIn statt der bisherigen 13, jetzt ganze 65 Dinar für eine D-Mark. WirtschaftsexpertInnen hatten damit seit langem gerechnet. „Überraschung nur für Naive“, hieß es in der Schlagzeile der Belgrader Zeitung 'Vecernje novosti‘ am Sonntag. Eine Inflationsrate von 1.000 Prozent verlange eben eine Kursänderung.

Auch am Devisen-Schwarzmarkt machte sich die Abwertung sofort bemerkbar. Nachdem der Kurs dort, wegen der erwarteten Maßnahme, in den letzten Tagen auf über 90 Dinar für eine D-Mark geklettert war, gaben Schwarzhändler nun für eine D-Mark bis zu 105 Dinar. Negative Auswirkungen werden von Experten für die Preisentwicklung erwartet. Es sei ein erneuter Inflationsschub zu erwarten, der die ohnehin große soziale Unzufriedenheit der Bevölkerung weiter anheizen könnte.

Der jugoslawische Dinar ist als Zahlungsmittel noch immer in Serbien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina und Mazedonien gültig. Doch haben die beiden letztgenannten Republiken dem Beispiel Sloweniens und Kroatiens folgend, die Einführung eigener Währungen angekündigt. Dadurch werde ein „Finanzchaos“ entstehen, klagt die Nachrichtenagentur 'Tanjug‘.

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