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'Junge Welt‘ wieder einmal gerettet

■ Über Blattkonzeption muß noch befunden werden/ Chefredakteur und 25 Redakteure weiterbeschäftigt

Berlin. Zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit hat die überregionale ostdeutsche Tageszeitung 'Junge Welt‘ den Eigentümer gewechselt. Eine »spektakuläre Rettungsaktion« nannte es der neue Herausgeber, der hessische Verleger Peter Großhaus, in einer Mitteilung am Sonntag. 25 Redakteure werden weiterbeschäftigt, auch der Chefredakteur Jens König bleibt im Amt, darüber hinaus werde ein vierköpfiges Gremium in der nächsten Woche über die künftige Blattkonzeption befinden, teilte Großhaus mit.

Der Wechsel des Herausgebers bedeutet erst einmal die eingestandene Niederlage des letzten »Retters«, der Mediengruppe Schmidt & Partner (MSP). Die gibt die Satirezeitschrift 'Titanic‘ heraus, vereinigte die Ost-Berliner Kulturzeitschrift 'Sonntag‘ mit der ruinierten DKP-nahen 'Volkszeitung‘ zum 'Freitag‘ und führt den Verlag ElephantenPress. Parallel zu den Bemühungen um die 'Junge Welt‘ bewarb sich die MSP im vergangenen Jahr auch um die Fortführung des alternativen Rundfunksenders 'Radio 100‘ beim Berliner Kabelrat.

Die Sendelizenz erhielt sie nicht, erfolgreicher war die MSP bei der Übernahme der 'Jungen Welt‘ von der Treuhandanstalt. Die einstige auflagenstärkste Tageszeitung der DDR war jedoch schon zum damaligen Zeitpunkt auf rund ein Zehntel ihrer früheren Auflage (1989: 1,6 Millionen Exemplare) gesunken. MSP wechselte nach dem Erwerb der Zeitung auch die Anschrift und zog von der Kreuzberger Oranienstraße in das Gebäude der früheren Gewerkschaftszeitung 'Tribüne‘ im Ortsteil Treptow. dpa

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