: 47 Menschen in Ex-DDR als Spione hingerichtet
Hamburg (ap) —In der ehemaligen DDR sind bis 1981 mindestens 47 Männer und Frauen hingerichtet worden, die für westliche Geheimdienste tätig waren oder Kontakt aufnehmen wollten. Das berichtete gestern der Norddeusche Rundfunk (NDR). Neun der später Gehenkten sei es zwar gelungen, sich in den Westen abzusetzen. Von dort seien sie „unter mysteriösen Umständen von Stasi-Kommandos unter Mithilfe westlicher Komplizen in die DDR entführt oder zurückgelockt“ worden. Außerdem seien zwischen 1950 und 1989 „über hundert inhaftierte Westspione in DDR-Zuchthäusern ums Leben“ gekommen. Als Todesursache seien zumeist Selbstmord angegeben worden. Der NDR beruft sich auf „bislang unveröffentlichte Dokumente“ aus der Stasi-Akten- Behörde des Bundesbeauftragten Joachim Gauck und dem Bundesfamilienministerium. Den Angaben zufolge seien sogar Leute verurteilt und hingerichtet worden, die dem Westen noch gar nichts verraten hätten, so etwa der 1981 in Leipzig mit einem Genickschuß getötete Werner Teske. Der Untergebene des früheren Stasi-Generals Markus Wolf habe lediglich Material über die Stasi in seiner Waschküche gesammelt.
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