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Autobahn-Bäumen droht die Säge

■ BUND fordert Rodungsstopp für Straßenbäume

Potsdam. Einen sofortigen Rodungsstopp auf Autobahnmittelstreifen fordert der Landesverband Brandenburg des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschlands (BUND). Es könne nicht zugelassen werden, daß im Land der klassischen Alleen und Straßenbepflanzungen nach den Obstplantagen in Frankfurt-Markendorf und Werder/Havel nun auch noch Autobahnmittelstreifen kahl geschoren werden. Gras, Bäume und Büsche waren bisher zwischen den Betonpisten Sicht- und Blendschutz für die Autofahrer.

Auf einer Länge von 120 Kilometern müssen auf der Bundesautobahn 13 Berlin-Dresden Bepflanzungen Blechplanken weichen. Auf der A9 Berlin-Leipzig wurden nach Erkenntnissen des Landesverbandes auf 45 Kilometern Bäume abgeholzt. Zwischen Berlin und Stettin fielen entlang der A11 Bäume und Grün auf einem 60 Kilometer langen Teilstück zum Opfer. Der brandenburgische Landesverband fordert die Verantwortlichen auf, sich am Beispiel der Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt zu orientieren. Dort würden die Leitplanken in das vorhandene Grün eingebunden.

Alleen werden kartiert

Als erster Schritt zu ihrem Schutz sollen jetzt alle Alleen im Land Brandenburg kartiert und in einem Kataster aufgenommen werden. Träger des Projekts ist der »Landschaftsförderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung«. Bei der Kartierung werden der aktuelle Zustand der Alleen erfaßt sowie Pflege- und Sicherungsmaßnahmen vorgeschlagen. Die Abholzung der Alleen müsse unter allen Umständen verhindert werden, sagte Umweltminister Matthias Platzeck (Bündnis 90). Bis 1993 soll die Kartierung, denen Infrarotaufnahmen von 1991 zugrunde liegen, auf alle anderen Kreise ausgeweitet werden. dpa

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