Bangen vor „Marsch auf Kaschmir“

Berlin (taz) — Die von Pakistan aus operierende „Befreiungsfront für Jammu and Kaschmir“ (JKLF) hält trotz aller Warnungen an dem für kommenden Dienstag geplanten Marsch in den indischen Teil Kaschmirs fest. „40.000 bis 70.000 werden friedlich und unbewaffnet die Grenze überschreiten“, erklärte JKLF-Chef Amanullah Khan gestern gegenüber der britischen BBC. Ziel des Marsches sei es, die Solidarität mit dem Befreiungskampf der drei Millionen kaschmirischen Moslems zu bekunden und die internationale Öffentlichkeit auf die Unterdrückung der Kaschmiris durch die indische Regierung aufmerksam zu machen. Die JKLF ist eine von mehreren rivalisierenden militanten kaschmirischen Organisationen. Während die anderen Gruppierungen für einen Anschluß an Pakistan kämpfen, setzt sich die JKLF für die Unabhängigkeit Kaschmirs ein. Die pakistanische Regierung hat die JKLF aufgefordert, den Marsch zu stoppen. Die Regierung Indiens hat erklärt, ihre Soldaten hätten den Auftrag, den Marsch an der Grenze zu stoppen. Wie BBC meldet, hat Neu- Delhi die Vertreter der fünf ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrates gebeten, Pakistan zur „Mäßigung“ in diesem Konflikt aufzufordern. Dieser Schritt sei allerdings keine formelle Aufforderung zu einer UNO-Intervention, erklärte das indische Außenministerium. Indien hat bislang jede Internationalisierung des seit 1947 bestehenden Kaschmirproblems strikt abgelehnt und es zu einer ausschließlich indo- pakistanischen Frage erklärt. li