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Den Krieg vergessen ist unmöglich

Seit neun Monaten hält der Waffenstillstand in Angola. Doch an Wiederaufbau ist noch nicht zu denken. Eine dezimierte und versprengte Bevölkerung wartet inmitten der Trümmer des Krieges auf Normalität  ■ AUS SÜD-ANGOLA WILLI GERMUND

Die agile Isabella, eine wohlgenährte Pensionswirtin in den 40ern mit einer Nase für Geschäftchen, blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Es ist gut, daß wir jetzt alle miteinander leben statt uns zu streiten.“ Ihre Pension in Xangongo, rund 100 Kilometer nördlich der Grenze zu Namibia, ist vollbelegt. Fünf Soldaten der in Angola stationierten UN-Truppen belegen ihre besten Zimmer, der Chef des Zolls bewohnt eine andere Kammer und ein paar Durchreisende teilen sich die übrigen Schlafplätze. „Wenn die UNO abzieht“, spekuliert Isabella, „kaufe ich mir einen der Geländewagen.“ Geld? Isabella winkt ab und schachert mit einem Lastwagenfahrer um den Preis für mehrere Kästen namibischen Dosenbiers.

Für die Pensionsbesitzerin, die gleichzeitig das einzige Restaurant und den einzig funktionierenden Kühlschrank besitzt, lohnt sich Angolas im Mai des vergangenen Jahres in Kraft getretener Waffenstillstand. 3.000 Dollar kassiert sie monatlich von den Vereinten Nationen für fünf Zimmer, die normalerweise für zwei Dollar pro Nacht zu haben sind. Aber schon während des 16jährigen Bürgerkriegs kam Isabella ihre Geschäftstüchtigkeit zupaß. Den Hof der Herberge schmückt ein halbes Dutzend weißlackierter Blumentöpfe — gefertigt aus den Schwanzflossen von Flugabwehrraketen.

„Meine Pension“, so schmunzelt die Wirtin, „war immer voll.“ Mitte der 70er Jahre, nach dem Abzug der portugiesischen Kolonialherren aus Angola, beherbergte sie zunächst südafrikanische Offiziere. Sie gehörten zu den Besatzungstruppen, die anfangs sogar bis kurz vor die 1.000 Kilometer entfernte Hauptstadt Luanda vorrückten. Dann wohnten die Kubaner in der Pension Kuihama. Sie gehörten zu den 40.000 Soldaten, die Angola gegen die Invasoren aus dem Süden verteidigen halfen. Die UN-Beobachter überwachen jetzt den Waffenstillstand zwischen der Regierung der einst von Moskau und Kuba unterstützten linksgerichteten MPLA-Regierung unter Präsident Eduardo dos Santos und der immer noch von den USA unterstützten Rebellen der Unita unter Führung von Jonas Savimbi. Rund eine halbe Million Tote forderte der Konflikt, darunter laut UNO Angaben rund 330.000 Kinder.

Kein Ort ohne Ruinen

„Wir glauben an Gott. Deshalb müssen wir vergessen“, sagt Teofilo Edmundo 600 Kilometer weiter nördlich, in dem Dorf Kalukembe. Ein Satz, das klingt deutlich durch, der den 32jährigen Buchhalter im von der „Schweizer Allianzmission“ betriebenen Krankenhaus des Kleinstädtchens selbst nicht hundertprozentig überzeugt. Teofilos Bruder Avalino, ein Lehrer, kam nur wenige Tage vor dem Waffenstillstand im Mai des letzten Jahres ums Leben. „Die Unita besetzte Kalukembe sechs Wochen vor dem Waffenstillstand. Die Männer sind alle geflohen, aber mein Bruder blieb bei seiner schwangeren Frau. Die Unita- Leute hämmerten an seine Tür. Als er antwortete, schossen sie und verletzten Avalino im Bauch. Er rannte davon. Aber sie holten ihn ein und erwürgten ihn mit bloßen Händen. Er hatte den ganzen Krieg überlebt und dann mußte das passieren.“

Den Krieg vergessen — das scheint im Süden Angolas auch ein drei Viertel Jahr nach dem Waffenstillstand schier unmöglich. Immer wieder erzählen die Angolaner Geschichten aus den 16 Jahren. Und entlang der wenigen Überlandstraßen liegen weiter die Reste des Krieges: Ausgebrannte, gesprengte Panzer- und Lastwagenwracks. Tausende von Schlaglöchern und Trichtern erinnern an Bombardements und Minenexplosionen. Kaum eine Ortschaft, in der die Steinhäuser nicht in Schutt und Asche gebombt oder gesprengt wurden.

Auch in Kalukembe muß Teofilo Edmundo tagtäglich an solchen Zeugen des Bürgerkriegs vorbei. Von der Bäckerei stehen nur noch Kamin und Fassade. Auf einem Platz liegen Turm und Kanone eines Schützenpanzers. Vom einstigen Quartier der Regierungsstreitkräfte blieb ebenfalls nur noch Schutt übrig. Bei der nur wenige Tage dauernden Besetzung des Ortes durch die Unita sechs Wochen vor Inkrafttreten des Waffenstillstands, als die Rebellenbewegung in einer landesweiten Offensive zahlreiche Ortschaften in Angolas Provinzen einnahm, wurden die Steinhäuser gesprengt. Die Luftwaffe der Regierung bombardierte mit ihren Düsenjägern die Stellungen der Unita und schickte Truppen.

Jetzt arbeitet ein Beamter der Regierung in den Resten des Gebäudes der Stadtverwaltung. Vor einem der noch stehenden Häuser weht die grün-rote Fahne der Unita. Dort residiert der 35jährige Angelico Manuel de Miserias (auf deutsch: Elend), Ortsbeauftragter der Unita. „Die Leute hier unterstützen die Unita. Sie wurden in der Vergangenheit verfolgt, weil sie für die Unita waren. Und weil sie verfolgt wurden, können sie sich jetzt nicht von der Unita abwenden“, erklärt er unter einem Plakat von „Präsident Savimbi“ — wie seine Gefolgsleute den Unita- Chef nennen müssen.

Der Zapfenstreich unterbricht das Gespräch. Angelico steht stramm, und auch der Besuch muß sich erheben. Ein Unita-Kollege klettert auf die Mauer der Veranda und bindet mühsam balancierend die Fahnenstange los. „Unsere Einschätzung des Friedens ist für die ganze Nation und auch für Kalukembe positiv“, fährt Miserias dann fort. Aber viele der Menschen im Dorf sehen die Lage nicht ganz so rosig. Bis zu 10.000 „Dislocados“ — Kriegsvertriebene — haben rund um Kalukembe ihre niedrigen Strohhütten und Lehmhäuser errichtet.

„Wenn Unita die Wahlen verliert...“

800.000 Menschen in Angola wurden laut Angaben der Vereinten Nationen vertrieben. Der Krieg, dieser Eindruck entsteht in der Provinz, bombte das Land von der doppelten Größe Frankreichs in die Steinzeit.

Nahe der Stadt Sumbe an der Küste Angolas brachten die Vertriebenen die Gegend an den Rand einer ökologischen Katastrophe. Mehr als zehn Kilometer marschieren Bewohner von Flüchtlinglagern heute, um Holz zu hacken. Der Brennstoff wird zum Markt geschleppt und dort verkauft. Für viele Vertriebene in Sumbe war das die einzige Möglichkeit, sich über Wasser zu halten. Die 10.000 „Dislocados“ in Kalukembe konnten dagegen während des Krieges zumindest Landwirtschaft betreiben — auf Äckern, die geflohenen Angolanern gehörten.

Ein Teil ist mittlerweile in die Heimatdörfer zurückgekehrt. Aber in der katholischen Mission des Schweizer Paters Viktor Andereggen sind die meisten Vertriebenen immer noch skeptisch. Die meisten wollen die für September geplanten Wahlen abwarten. Jao Pinto Calenga Shimbamba, der in einem von Belgiern betriebenen landwirtschaftlichen Projekt in dem Dorf Kipundu arbeitet, beschreibt die Stimmung auf dem Land so: „Die Leute glauben, daß der Krieg weitergeht, wenn Unita bei den Wahlen verliert.“

Angolas kriegsmüde Landbewohner werden deshalb wohl für die Rebellenbewegung stimmen. Aber der Dorfälteste in Cuilo, einem Strohhüttendorf 30 Kilometer abseits der asphaltierten Straße, reagiert mit großer Vorsicht auf entsprechende Fragen: „Bisher hat uns noch niemand erzählt, wie es funktionieren wird.“ Cuilo ist nur mit dem Ochsenkarren, zu Fuß oder mit einem Geländewagen auf einem mit Schlammlöchern übersäten Weg zu erreichen. In riesigen Wasserlachen versinkt der Wagen manchmal bis zum Fenster.

Während des Bürgerkriegs lag Cuilo im umkämpften Gebiet, aus Kalukembe wagten sich weder Krankenpfleger noch Missionare in das Dorf. Jetzt kehrt langsam so etwas wie Normalität ein. In den Kirchen der Katholiken und Evangeliken dienen Holzstämme als Bänke. Ein wackliger Holztisch muß als Altar herhalten. In einem von Geschoßgarben übersäten Haus unterrichtet ein Lehrer ein paar Dutzend Kinder. Als Unterrichtsmaterial dienen alte Hefte der Regierung mit Erklärungen, weshalb Kollektivbesitz besser als Privatbesitz sei — eine eher unbedeutende Frage in Cuilo, denn die Bewohner besitzen fast nichts. Auf einem Platz spielen Kinder Fußball — mit einem Ball aus zusammengeknüllten Papier- und Plastiktüten. Es ist Regenzeit, die Mais- und Kartoffelfelder sind grün. „Auch während des Krieges und trotz aller Kämpfe sind die Leute während des Krieges auf die Felder zum Arbeiten gegangen“, erzählt der Krankenpfleger Antonio Salamao, der Cuilo jetzt einmal monatlich besucht.

Angolas Währung ist Dosenbier

Viel geändert hat sich seit dem Krieg noch nicht. „Jetzt haben wir wenigstens Frieden“, sagt der Dorfälteste von Cuilo. Und der Schwenk von der Plan- zur Marktwirtschaft hat das Vertrauen der Leute in den angolanischen Kwanza kein bißchen gestärkt. Angolas neun Millionen Einwohner setzen weiter auf ausländisches Dosenbier als inflationssichere Tauschware. Der Tauschhandel ist denn auch Monate nach dem Krieg immer noch die weitverbreiteste Handelsform.

Tagtäglich ziehen Tausende von Landbewohnern zu Fuß die Straßen im Süden Angolas entlang — auf dem Weg in die „Brazas“, die Märkte, auf den vor Angolas Wirtschaftsreformen der Schwarzmarkt blühte und auf denen jetzt der Handel abgewickelt wird. Für die Bewohner von Cuilo etwa ist der Markt von Kalukembe vor allem aus einem Grund wichtig: gegen Gemüse gibt es nicht nur Dosenbier, sondern auch gebrauchte Kleider. Aber die Kleiderfrage ist eines der Probleme, die am einfachsten zu lösen sind. Viele Kinder leiden an Ernährungsmangel. „Die meisten Kinder sind okay, solange sie nicht krank werden“, berichtet in der Provinzhauptstadt Lubango der US- Arzt Peter Cole, „aber die erste Krankheit kann fatal sein.“

„Augenblicklich gibt es eine Masernepidemie,“ klagt der Krankenpfleger Antonio Salamao aus Kalukembe, der monatlich Cuilo besucht. Etwa 300 Frauen haben sich mit ihren schreienden und weinenden Säuglingen unter einem ausladenden Baum versammelt. Aber bevor die Babies gewogen werden und der Impfstoff verteilt wird, hält Antonio Salamao einen Vortrag über Ernährung und Hygiene. „Dieses Mädchen haben wir gerettet“, sagt der Krankenpfleger stolz und hebt den strampelnden Säugling von Ana Ndembele in die Luft. Völlig unterernährt hatte die Mutter ihr elftes Kind zur Ernährungsstation des Krankenhauses in Kalukembe gebracht. 120.000 Patientenbesuche verzeichnete die Klinik im letzten Jahr. Der Betrieb kann nur aufrecht erhalten werden, weil fast die ganze Ausrüstung und alle Medikamente aus dem Ausland importiert werden. Die rund 100.000 Landminen, die immer noch in Angola versteckt sind, sorgen auch nach Ende des Krieges noch für viele Verletzungen unter der Bevölkerung. Mit rund 100.000 Amputierten liegt Angola schon jetzt mit an der Weltspitze. Doch die schlimmsten Erwartungen scheinen sich nicht zu erfüllen. Dr. Urs Peter Beerli, der Schweizer Leiter des Krankenhauses von Kalukembe: „Wir haben gegenwärtig monatlich einen Fall. Wir hatten viel mehr erwartet.“ Die Zahl der Toten und Verletzten nahm dennoch nicht ab: Jetzt stammen sie von Unfällen der Lastwagen, deren Fahrer mit halsbrecherischem Stil über die vom Krieg zerstörten Landstraßen entlang donnern.

Cuilo freilich, weit von der nächsten Überlandstraße entfernt, blieb von den neuen Gefahren weitgehend verschont. „Die Frauen hier“, stöhnt Krankenpfleger Antonio Salamao, „wollen mit aller Gewalt Kinder, Kinder, Kinder haben — egal ob verheiratet oder nicht.“ Eine Absicht, die fast alle Frauen von Cuilo umgesetzt haben, obwohl in dem Dorf aus einer paar Greisen keine Männer zu sehen sind. „Während des Krieges kamen Unita und Regierungstruppen und haben sie rekrutiert“, erzählt Krankenpfleger Antonio Salamao. Den zahlreichen Nachwuchs erklärt die Erläuterung freilich nicht. Viele Männer warten noch in den Gebieten, in denen die Truppen beider Seiten nach der Friedensvereinbarung zusammengezogen wurden, auf ihre Demobilisierung.

Unita verschleppt den Friedensprozeß

Bis zum 1. August dieses Jahres soll nach der Friedensvereinbarung von Estoril aus dem letzten Jahr eine gemeinsame neue Armee von nur 50.000 Soldaten geformt werden. Dafür müssen nach vorliegenden Schätzungen etwa 25.000 Offiziere und 200.000 bis 300.000 Soldaten aus den Reihen der Unita und der Regierungstruppen Fapla demobilisiert werden. Aber laut einem Bericht, der dieser Tage westeuropäischen Parlamentariern vorgelegt wird, weigert sich die Unita, ihre Einheiten aufzulösen.

Die Soldaten der Fapla laufen dagegen aus den Lagern davon, in denen sie während der letzten Monate zusammengezogen worden waren. Der Grund: Die Soldaten müssen wochenlang in Zelten und ehemaligen Bunkern ausharren — ohne Freizeitprogramm, ohne Sold und ohne Perspektive. Bisher wurde nur Offizieren ein Fragebogen vorgelegt, in dem sie ihre Wünsche für die Zukunft ankreuzen konnten. Viele der einfachen Soldaten in der Region um die Provinzhauptstadt Lubango im Süden Angolas erhielten während der letzten zwei Jahre nur Sold für zwei Monate.

Nach dem Abzug der kubanischen Truppen und mit dem Zerfall der Sowjetunion steht die Regierung von Präsident Eduardo dos Santos alleine da. Nur die Erdölexporte — täglich werden in Angola 500.000 Barrel gefördert — bringen der Regierung gegenwärtig Einnahmen. Die Unita- Rebellen aber finanzieren sich nicht nur mit Diamantenverkauf und dem Erlös aus gewildertem Elfenbein — Hilfsagenturen wie World Vision beliefern sie mit Nahrungsmitteln. 20 Millionen US-Dollar von der US- Regierung stärken ebenfalls das finanzielle Rückgrat. Und in Lubango, der Hauptstadt der Provinz Huila, kurven nagelneue GMC-Geländefahrzeuge nordamerikanischer Machart umher. Sie wurden der Unita ebenfalls von Washington spendiert. Auf der Regierungsseite klappte es dagegen oft nicht einmal mit dem Nachschub von Nahrungsmitteln. Die Folgen werden am Beispiel eines Lagers am Rand von Lubango deutlich: Von einst 4.000 Soldaten leben gegenartig noch ganze 1.400 im Lager. Landesweit sollen sich laut UN-Schätzungen rund 40.000 Soldaten davongemacht haben. Der Mangel an Auffangprogrammen für entlassene Soldaten und Rebellen schafft ein gefährliches Unruhepotential für die Zukunft. Schon jetzt herrscht auf den Straßen das, was die Angolaner mit dem herrlichen Wort „Confusao“ umschreiben — Verwirrung. Gemeint sind schwerbewaffnete Banditen, die die wichtigsten Überlandstraßen unsicher machen und selbst am hellichten Tage Lastwagen und Personenwagen ausrauben.

Das Verhalten der Unita, der Regierung entgegen den Friedensbestimmungen den Zutritt zu den von ihr kontrollierten Gebieten zu verweigern, erschwert eine geregelte Registrierung von Wählern für den im September geplanten Urnengang. Sie verhindert zudem selbst den minimalen Aufbau der zerstörten Infrastruktur. Freilich gibt es auch Befürchtungen, daß die Unita versuchen könnte, angesichts des schleichenden Zerfalls der Regierungstruppen mit militärischer Gewalt die Macht an sich zu reißen. Zwar wurde ein Großteil der Bewaffnung — wie in der Friedenvereinbarung vorgesehen — abgegeben. Aber beide Seiten halten Expertenmeinungen zufolge eine Reserve in der Hinterhand.

Auch das Verhalten der Vereinten Nationen, die laut dem Friedensabkommen die Einhaltung der Vereinbarungen überwachen sollen, ist unter Beschuß geraten. Den rund 350 Mitgliedern der UN-Truppe Unavem wird vorgeworfen, lediglich zu überwachen, aber nie aktiv zu werden. Die Rolle wird ihnen vom beschränkten Mandat freilich aufgezwungen; mit teilweise lächerlichen Konsequenzen. So sieht die Vereinbarung vor, daß auch UN-Polizisten gemeinsam mit Regierungspolizei und Polizisten von der Unita arbeiten. In Lubango aber entsenden die Rebellen einfach keine Polizisten in die Kommission. Den UNO-Beamten sind daher die Hände gebunden. Sie tun, so einer von ihnen wörtlich, „nichts“.

Währenddessen suchen andere ihren eigenen Weg zum Frieden — vorzugsweise mit Dosenbier. Der ehemalige Agent der angolanischen Staatssicherheit, der jetzt die Snackbar im „Gran Hotel Lubango“ betreibt, besitzt da beste Voraussetzungen. Mit dem Elan des frischgebackenen Privatunternehmers kauft er US-Dollars zum Schwarzmarktpreis und erwirbt Dosenbier aus Namibia — um es anschließend zum doppelten Preis weiterzuverkaufen. „Ich bin Comerciante“, beschreibt der kleine, breitgebaute Mann seinen neuen Beruf, „und ein Comerciante muß mindestens 50 Prozent Profit machen.“

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