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Schöne Verlorenheiten

Plötzlich haben es alle gewußt: der Mann ist gut. Klingt wie Scott Walker in seinen besten Tagen. Oder Tim Buckley. Oder wie Nick Drake, bevor er nicht mehr wollte. Man wünscht ihm viel Erfolg und eine Leibrente an den Hals.

Dabei lebt Mark Eitzel seit nunmehr sieben Jahren davon, daß die Platten, die er zusammen mit dem American Music Club macht, mehr oder weniger unverkäuflich in den Regalen liegen. Von den paar Tantiemen fürs Radio-Airplay könnte Eitzel sich nicht einmal eine Gesprächstherapie leisten, geschweige denn eine Psychoanalyse. Nach Freud und mit allem drum und dran.

Will er aber auch gar nicht. Die Musik seines seltsamen Vereins kultiviert die schöne Kunst des Scheiterns. Bis zum Exzeß. Reden gehört dazu naturgemäß weniger als Singen. Mark Eitzel erzählt in seinen Songs mit Vorliebe von ureigenstensten Verlorenheiten, die er sich von keinem Pediger dieser Welt abschwatzen lassen will. Zuhörer werden dabei in Kauf genommen, sind aber nicht unbedingt notwendig. Es geht in jedem Fall weiter, und Eitzel fühlt sich anscheinend ganz gut aufgehoben auf seiner Verliererstraße. Trotzdem oder gerade deswegen: Diese feinsublimierten Verlorenheiten sollte man sich nicht entgehen lassen.

»The world doesn't derserve American Music Club. You do!!« schrieb der 'Melody Maker‘ im vergangenen Jahr, und auch wenn man Musikzeitschriften grundsätzlich mißtrauen muß, dieses Mal haben sie fast gar nicht gelogen. tg

American Music Club spielen heute abend, 20.30 Uhr im Loft

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