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Schießen — und dann nichts wie weg

Les Saisies (dpa/taz) — „Wahnsinn, Wahnsinn, das ist Wahnsinn.“ Fritz Fischer, der Staffel-Weltmeister im Biathlon, war außer sich über den Erfolg seiner Team-Kollegen: Mark Kirchner, dreifacher Weltmeister, und der zweimalige Junioren-Weltmeister Ricco Groß rannten am Mittwoch in Les Saisies 10Kilometer lang zu einem sensationellen deutschen Doppelerfolg. Der 21 Jahre alte Kirchner, der im Vorjahr in Lahti alle drei Titel gewonnen und nach zwei Erfolgen im Jahr davor als fünffacher Weltmeister in die olympische Spur gegangen war, blieb im 10-km-Sprint ohne Schießfehler und lief in 26:02,3 Minuten einen deutlichen Vorsprung vor dem gleichaltrigen Ruhpoldinger Groß (26:18,0 Minuten/1 Schießfehler). Die Bronzemedaille ging an den Finnen Harri Eloranta.

Der deutsche Sprint-Meister Jens Steinigen (Ruhpolding) belegte Platz sechs, Frank-Peter Roetsch (Altenberg), der vor vier Jahren in Calgary Gold auf beiden Einzelstrecken gewonnen hatte, wurde Neunter (26:54,1/2).

Angefangen mit der Medaillensammelei im Jagdlauf hatte tags zuvor Antje Misersky. Nach 7,5 Kilometern und knapp 25 kräftezehrenden und nervenzerreißenden Minuten im anhaltenden Schneefall ließ sich die Oberhoferin erstmal in den Schnee plumpsen. Wie eine Flunder blieb sie liegen, bis nach der letzten Konkurrentin sicher war: Silber für Antje. Nur der Russin Afissa Reszowa mußte sich die 24jährige geschlagen geben, was der Freude keinen Abbruch tat: „Heute abend lasse ich die Sau raus.“

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