Unterm Strich

Nach dem peinlichen Hin und Her um den Film Hitlerjunge Salomon für die Oscarnominierung, ist der Film nun in der Kategorie „bestes Drehbuch“ doch noch für einen Oscar von der amerikanischen Filmakademie in Los Angeles nominiert worden. Absoluter Spitzenreiter unter den oscarreifen Filmen ist der Gangsterstreifen Bugsy von Barry Levinson. In zehn Kategorien tritt er um die Auszeichnung an, unter anderem mit Warren Beatty als „bestem Hauptdarsteller“ sowie für die „beste Regie“. Eine Chance für einen Oscar haben außerdem die HauptdarstellerInnen: Robert de Niro (Cape Fear), Anthony Perkins (Das Schweigen der Lämmer), Geena Davis und Susan Sarandon (Thelma und Louise) sowie Jodie Foster (Das Schweigen der Lämmer) und Bette Midler (For the Boys — Tage des Ruhms). Nach Bugsy sahnten JFK acht Nominierungen, Herr der Gezeiten und Schweigen der Lämmer jeweils sieben Nominierungen ab. Für den Oskar der Kategorie „Bester ausländischer Film“ wurde unter anderem der Spielfilm Börn Naturunnar (Children of Nature) des isländischen Regisseurs Fridrik Thor Fridriksson nominiert. Am 30. März steht die Entscheidung um die begehrte Filmtrophäe an.

Sascha Anderson verzichtet auf das Stipendium in der römischen Villa Massimo. Das Stipendium war dem Dichter aus Prenzlauer Berg aus Ost-Berlin bewilligt worden, noch bevor seine Kontakte zur Stasi publik wurden. In einem Brief an Kultursenator Ulrich Roloff-Momin bezeichnet sich Anderson erneut als ein „im Grunde an der Politik uninteressiertes Wesen“ und weist die Stasi-Vorwürfe zurück. Er habe niemals als „IM“ gearbeitet und könne auch nicht der „Abwiegelung, der Neutralisierung, der Spaltung und Zersetzung, der Destabilisierung von Gemeinsamkeit, der Vorspiegelung von Möglichkeiten“ bezichtigt werden. Vielmehr habe er „aufgewiegelt“. Ihm sei es „niemals um Neutralisierung, sondern immer um das machbare Extrem“ gegangen. Er sei „vereinend und konstruktiv“ gewesen, „fast schon übertrieben auf Gemeinsamkeit bedacht“, schreibt Anderson. Roloff-Momin hatte ihm mitgeteilt, daß erst die Stasi-Vorwürfe geklärt werden müßten, bevor Anderson das Stipendium antreten könne.

In mindestens drei Prozent aller Psychotherapien kommt es zu sexuellen Übergriffen männlicher Therapeuten gegenüber weiblichen Klienten. Dies schätzt die Diplom-Psychologin Irmgard Vogt auf dem Kongreß für Klinische Psychologie der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT). In einer von ihr durchgeführten Studie hätten sogar 30 Prozent von insgesamt 262 befragten Therapeuten und psychologischen Beratern angegeben, „schon einmal eine Klientin beraten zu haben, die ein intimes Verhältnis mit einem Therapeuten hatte“. Liebe und Sexualität seien in der Therapie ein „schwerer Kunstfehler“, erklärte die Dozentin an der Universität Frankfurt/Main. Wegen der besonderen Schutzbedürftigkeit der Ratsuchenden handele es sich um eine strafbare Handlung, es sei die Pflicht des Therapeuten, auf eventuell vorhandene sexuelle Wünsche von Klienten nicht einzugehen.