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Gegen das 4. Reich

■ Wendefolgen: Die linke Zeitschrift 'Konkret‘ braucht Spenden und mehr AbonnentInnen

Als noch niemand dachte, daß es so bald das „Vierte Reich“ geben würde, von dem 'Konkret‘-Herausgeber Hermann L. Gremliza unerschütterlich und fidel wie Castro schreibt, da veröffentlichte das Blatt eine Karikatur, die es heute teuer zu stehen kommt. Vor zehn Jahren hatte Rainer Hachfeld den FJS selig als grinsendes „aufreitendes“ Schwein gezeichnet, das mit der Justiz (als lachendes Schwein mit Robe dargestellt) auf die übliche Weise kopuliert. Strauß fühlte sich von der Karikatur so heftig beleidigt, daß er durch fünf Instanzen ging und schließlich der Zeichner Hachfeld eine Geldstrafe von 3.000 Mark aufgedrückt bekam. Auch die Gerichts- und Anwaltskosten waren zu zahlen.

Heute, weitere fünf Jahre später, hat Straußens Anwalt auch die Begleichung seiner Kosten durchgesetzt: knapp 24.000 Mark, für die 'Konkret‘ nun Spender sucht, weil das linke Blatt dafür kein Geld hat. Doch 'Konkret‘ hat nicht nur mit diesen Altlasten zu kämpfen. Auch der Rückzug von Teilen der werbenden Wirtschaft nach der letzten deutschen Wende macht der Zeitschrift zu schaffen.

Außerdem, so steht es in einem Schreiben an die lieben Abonnenten, werde die Bundespost ab April „zur Abwälzung ihres Anteils an den Reichsgründungskosten die Preise erhöhen“; auch die Anlieferung an die Kioske werde wiedervereinigungsbedingt bald teuerer kommen. Jährlich fielen dadurch 24.000 Mark Mehrkosten an. Bis zum März brauche 'Konkret‘ deshalb dringlich 334 neue Abos, die die AltabonnentInnen doch bitte werben sollten, heißt es weiter in dem so typisch egomanisch-dekorativen Erpresserschreiben Gremlizas. kotte

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