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8 Stunden Mongolei

■ Ulrike Ottingers Nomadenfilm im Forum

Acht Stunden Mongolei sind gegen Ende der Berlinale genau das Richtige. Man darf sich im Polster verankern und alles auf sich zukommen lassen.

Ulrike Ottinger hat diesmal die Mongolei bereist. Und Nomaden besucht, die in der Taiga leben. Die Landschaftsaufnahmen sind, wie erwartet, wunderschön. Schneebedeckte Berge und sanft gewellte Ebenen in matten Grüntönen. Über allem ein blauer Himmel mit Wolken zum Abmalen. Das Land ist weit und zum Sicht-Sattschwenken.

Scheinbar unbemerkt hat sich die Kamera zwischen die Jurten geschlichten. Manchmal wird die ihre Präsenz durch einen scheuen Blick quittiert. Manchmal werden die Besucher direkt angesprochen und zum Filmen aufgefordert. Jedenfalls tun die Nomaden unbeeindruckt das, was sie wahrscheinlich schon immer getan haben. Sie machen Yophurt, schlachten Hammel, melken Rentiere, feiern Feste, ziehen ins Winterlager.

Ulrike Ottinger protokolliert in langen Einstellungen den Alltag der Nomanden. Ethnographiert Bräuche, Zeremonien, Mythen und läßt die Menschen von Vergangenheit und Gegenwart berichten. Und nach fünfhundertundeins Minuten Taiga- Impressionen hat man auch eine ungefähre Vorstellung davon, wie die Menschen dort leben.

Michaela Lechner

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