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Juden erstatten Anzeige wegen Störung der Totenruhe

Hamburg (afp) — Der Streit um die Bebauung eines ehemaligen jüdischen Friedhofs im Hamburger Stadtteil Ottensen eskaliert. Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde „Agudas Achim“ in Zürich, Rechtsanwalt Berysz Rosenberg, hat am Mittwoch angekündigt, er werde bei der Hamburger Staatsanwaltschaft Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Verletzung des Paragraphen 168 StGB (Störung der Totenruhe) erstatten. „Ich bin der Meinung, daß die mit diesen Bauarbeiten zusammenhängenden Ausgrabungen den Sachverhalt von Paragraph 168 StGB erfüllen“, heißt es in der von Rosenberg in Hamburg veröffentlichten Anzeige. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärte, bisher sei die Anzeige bei der Behörde nicht eingegangen. Am Mittwoch wurden die Bauarbeiten wieder aufgenommen, die am Dienstag wegen einer fehlenden Bauunterlage vorübergehend eingestellt worden waren. Der jüdische Friedhof war von den Nationalsozialisten für einen Bunkerbau eingeebnet worden. Nach dem Krieg hatte die Jewish Trust Corporation unter Zustimmung der jüdischen Gemeinde Hamburgs das Gelände verkauft. Später wurde auf einem Teil des Geländes ein Kaufhaus errichtet, das jedoch jetzt abgerissen wird. Ein anderer Teil des ehemaligen Friedhofs ist asphaltiert. Gegen die neuen Bebauungspläne hatten am Montag rund 100 orthodoxe Juden aus mehreren Ländern demonstriert.

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