: Gewerkschaften: „Größter Streiktag der Bankengeschichte“
Hamburg (dpa) — Am „größten Streiktag in der Geschichte“ des westdeutschen Bankgewerbes haben sich gestern nach Angaben der Gewerkschaften bundesweit rund 16.000 Beschäftigte beteiligt. Dagegen sprachen die Arbeitgeber von weniger als 3.000 Streikenden. Die Gewerkschaftszahlen seien weit überhöht, erklärte der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes in Köln.
Die DAG kündigte auch für die kommende Woche neue Streiks an, um „die Arbeitgeberseite an den Verhandlungstisch zu zwingen“. Auch die Auswirkungen des Arbeitskampfes bewerteten erneut beide Seiten unterschiedlich: Während die Arbeitgeber — abgesehen von Nürnberg und München — von keinen „nennenswerten Auswirkungen“ sprachen, kündigte etwa die bestreikte Hessische Landesbank an, Kunden müßten mit verspäteten Buchungen rechnen. Nach Angaben von HBV und DAG legten am Freitag allein in Berlin und Bremen insgesamt über 7.500 Bankangestellte die Arbeit nieder. Dort „ging in weiten Teilen des Geld- und Kreditgewerbes nichts mehr“, sagte HBV- Sprecher Claus Eilrich. Rund 50 Filialen blieben in beiden Städten ganztägig geschlossen. Weitere Streikschwerpunkte waren nach diesen Angaben München, Frankfurt und Stuttgart.
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