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Industriestandort durch hohe Löhne nicht bedroht

Berlin (ap) — Weder steigende Löhne noch die Höhe der Sozialleistungen bedrohen nach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) automatisch die Leistungsfähigkeit der Bundesrepublik als Industriestandort. In seinem jüngsten Wochenbericht schreibt das Institut, es gebe zwar für mäßige Lohnabschlüsse gute Argumente, die Gefährdung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit gehöre aber nicht dazu. Westdeutschland habe sich 1991 wegen der Wiedervereinigung in einer Phase der Hochkonjunktur befunden, während sich die Wirtschaftsentwicklung in den meisten anderen Ländern abgeschwächt habe. In einer solchen Situation sei es normal, daß die Löhne kräftiger steigen als bei den Handelspartnern, so die Experten. Scharf kritisierte das DIW die Finanzpolitik der Regierung. Sie sei auf direkte Steuerentlastung der Unternehmen ausgerichtet, um den Industriestandort zu stärken. Zwar müsse auch die Lohnpolitik wegen der Lasten der Einheit vorübergehend Einkommenseinbußen hinnehmen, die Bereitschaft zur Solidarität dürfe aber nicht dadurch unterlaufen werden, daß die Lasten ungleich verteilt würden, mahnte das Institut. Als „äußerst fragwürdig“ kritisiert das DIW auch Klagen über zu hohe Lohnnebenkosten und zu kurze Arbeitszeiten. Höhere Nebenkosten beruhten auf steigenden Kosten der sozialen Sicherung und der Arbeitslosigkeit.

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