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Duell Kunick:Isola steht 136:178

■ SPD-Delegierte im Bremer Osten und Norden ohne personelle Alternativen

Mit 59 Gegenstimmen und 137 Pro-Stimmen schickte der SPD- Unterbezirk Bremen Ost am Donnerstag abend zu später Stunde 'seinen' Horst Isola ins Rennen um den Posten des SPD-Landesvorsitzenden. Da auch der Kandidat des Bremer Westens, Konrad Kunick, nur 77 gegen 41 Stimmen in seinem UB erhalten hatte, dürfte die Wahl am 28. März, bei der auch die Stimmen aus Bremen-Nord und aus Bremerhaven dabei sind, knapp werden.

Isola, der seit Dezember 1991 schon komissarisch das Amt des Landesvorsitz auszufüllen versucht, hatte in einer kurzen Rede sein „Jetzt erst recht“ gegen den Herausforderer Kunick begründet. Die Glaubwürdigkeit sei „ein besonders hohes Gut“, betonte Isola, man dürfe sie nicht aufs Spiel setzen, „womöglich aus Eigeninteresse“. Noch deutlicher spielte Isola auf Kunicks kurzen Versuch, Bürgermeister Wedemeier zu stürzen, mit der Bemerkung an, man dürfe die Parteibasis nicht mit „Überraschungen“ konfrontieren, die kein Genosse mehr seinem Nachbarn erklären könne. Auf Kunicks Bemerkung über seine Loyalität anspielend meinte Isola, er sei kein „Parteisoldat, sondern ein Zivilist“. Die Erneuerung der Partei sei nicht von der Parteireformkommission zu erwarten, sondern von „mehr Bürgernähe der in den letzten 20 Jahren absoluter Mehrheit zur „Staatspartei“ verkommenen SPD. Isola berichte, daß der Landesvorstand einen „jugendpolitischen Parteitag mit externer Beteiligung plane.

Der Rede Isolas hörten die gut 200 Delegierten aufmerksam zu, während der über drei Stunden andauernde Parteitag sonst von regelmäßen Appellen des Versammlungsleiters an die Disziplin der „Genossinnen und Genossen“ unterbrochen wurde. Selbst Tine Wischer (48), die wieder als UB- Vorsitzende kandidierte, war sich der Aufmerksamkeit ihrer Delegiertenbasis sicher. Sie erklärte, die Analyse von Erwin K. Scheuch über den Kölner Klüngel könne man „ohne Mühe auf die SPD übertragen“. Die Partei wirke „müde, lahm und ohne Leidenschaft in der Sache“, sagte sie, „wir werden lernen müssen, zuzuhören, das gilt auch im Unterbezirk“.

Ohne Diskussion ihrer sehr allgemein gehaltenen Betrachtungen gingen die Delegierten zur Wahl, mit 170 gegen 22 Stimmen erhielt Wischer eine recht breite Mehrheit. Ohne Gegenkandidatur wiedergewählt wurden auch ihr Stellvertreter Wolfgang Grotheer und Schatzmeister Jürgen Janke. Eine kleine Überraschung gab es bei der UB-Delegiertenkonferenz nur, als der Physiker Cornelius Noack durchfiel. Dafür wurde Hans-Gerd Hofschen in den UB-Vorstand gewählt. Auf einen der Frauenplätze kam Susi Möbbek, drei Jahre lang Juso-Bundesvorstand.

Am Donnerstag abend hatte ebenfalls auch die Delegiertenkonferenz in Bremen-Nord getagt und den dortigen Vorsitzenden Detmar Leo mit 104:29 wiedergewählt. Auch dort gab es keine Gegenkandidatur und keine Debatte über „Erneuerung“, über die zukünftige Politik der Partei oder über die Person, die sie am repräsentieren sollen. K.W.

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