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Sonnenschein ist ungesund

■ betr.: "Schlechte Karten für Bleichgesichter", taz vom 6.3.92

betr.: „Schlechte Karten für Bleichgesichter“, taz vom 6.3.92

Eigentlich seid Ihr ja kein Medium für Sonnenschutzmittel, aber wieso spricht es sich dann nicht auch bei Euch herum, daß die Hauptgefahr aus der verstärkten, ozonlochbedingten UV-Strahlung nicht der Hautkrebs, sondern in der Schädigung unseres Immunsystems besteht?

Gemäß einer Ende letzten Jahres veröffentlichten Verlautbarung eines Ausschusses des UNO-Umweltprogramms, ist diese Schädigung des Immunsystemes unabhängig von Hautfarbe und „Sonnenschutzmitteln“. Damit wird mit abnehmender Ozonschicht die gesamte Weltbevölkerung dem Risiko des potentiellen Advers-Effektes der UV-Bestrahlung auf das Immunsystem, einschließlich möglicher Zunahme im Auftreten oder der Heftigkeit von Infektionen, verstärkt ausgesetzt.

Laut dem Mitglied des UN-Ausschusses, der Immunologin Frau Dr. Margret L. Kripke von der University of Texas, hat die Forschung Veränderungen der weißen Blutkörperchen festgestellt, wenn Leute UV- Bestrahlung ausgesetzt waren. Weitere Untersuchungen, mit unterschiedlichsten ethnischen Gruppen, belegten eindeutig, daß dunklere Pigmentierung der Haut und Sonnenschutzmittel keinen besseren Schutz gegen diese Immunsystembeschädigungen bieten.

Es paßt offensichtlich Keiner/m so recht ins Weltbild, daß Sonnenschein ungesund sein soll [...].

Auch bei Euch ist es um die neue wissenschaftliche Erkenntnis still, der zufolge das blasse, lichtscheue Gesindel offenbar gesünder lebt, als sonnenanbetende, naturgebräunte Wohlstandsbürger/innen. Also, beste Karten für Bleichgesichter! Manfred Döhlinger, Northeim

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