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GUS-Atomwaffen an Iran?

■ 'Stern‘: Kasachstan verkaufte Sprengköpfe

Hamburg/Washington (dpa/ap) Iran hat nach einem Bericht des Hamburger Magazins 'Stern‘ Atomwaffen aus der früheren Sowjetrepublik Kasachstan erhalten. Der Bundesnachrichtendienst (BND) habe die Bundesregierung darüber unterrichtet, daß die iranische Regierung zwei Sprengköpfe sowie Trägersysteme mittlerer Reichweite besitze. Das Oberkommando der Streitkräfte der Gemeinschaft Unabhängiger Streitkräfte (GUS) dementierte am Montag den Bericht. Generalleutnant Sergej Selenzow nannte die Informationen von 'Stern‘ und dem US- Magazin 'US-News And World Report‘ „absolut unbewiesen“. Ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums sagte, alle Nuklearwaffen der ehemaligen Sowjetunion stünden unter strenger Kontrolle. Auch die kasachische Regierung dementierte.

'US-News And World Report‘ hatte unter Berufung auf US-Geheimdienstkreise und einen russischen Offizier berichtet, daß drei taktische Atomwaffen aus Kasachstan verschwunden seien. Die Republik verfügt nach westlichen Angaben über 1.800 taktische Atomwaffen.

Wie es in der neuesten Ausgabe des 'Stern‘ weiter heißt, bezeichnete BND-Vizepräsident Paul Münstermann in der Geheimdienstrunde des Kanzleramts bereits vor mehr als zwei Wochen den iranischen Besitz von Atomwaffen als „gesicherte Information“. Die iranische Regierung verfüge aber noch nicht über die Codes, die für eine Zündung der Sprengköpfe erforderlich seien, und auch nicht über die Abschußgeräte.

Experten halten es nach dem Bericht jedoch für möglich, daß Iran die aus Kasachstan erworbenen Waffen nicht für den militärischen Einsatz benötigt, sondern zur Ankurbelung einer eigenen Atomwaffenproduktion.

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