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Watt-Bohrung fortgesetzt

■ WWF mahnt Regierungen zur Ehrlichkeit

Ohne Behinderungen sind die am Dienstag unter Polizeischutz aufgenommenen Probebohrungen im Wattenmeer vor der niedersächsischen Nordseeküste für die geplante Ferngasleitung Europipe am Mittwoch fortgesetzt worden. Am Montag und am Dienstag hatte die Umweltschutzorganisation Greenpeace mit Protestaktionen die Arbeiten unterbrochen. Bohrschiffe sollen bis Ende des Monats bei Norderney und in der Jademündung die geologischen Verhältnisse für eine Erdgastrasse aus norwegischen Fördergebieten an die Küste erkunden.

Die Umweltstiftung WWF forderte am gleichen Tag die Landesregierung erneut zu einer „ehrlichen“ Politik auf. Sie müsse die wirtschaftlichen Interessen des Landes an dem Projekt offenlegen, damit eine Abwägung zwischen Umweltschutz und anderen öffentlichen Interessen getroffen werden könne.

WWF-Sprecher Holger Wesemüller forderte die Landesregierung und den norwegischen Energiekonzern Statoil auf, zwischen notwendiger Energieversorgung und unabdingbarem Umweltschutz europaweit abzuwägen. Die bestehenden internationalen Abkommen böten eine Grundlage dafür.

Kein Interesse hätten die Umweltverbände an einer Verschiebung der Probleme über nationale Grenzen. Ersatzlösungen für die geplanten Europipe-Trassen müßten sich an den gleichen Umweltmaßstäben messen lassen, die in Niedersachsen herrschten oder gefordert würden. Solange Alternativen nicht untersucht seien, gelte allerdings der Grundsatz „Hände weg vom Wattenmeer.“

dpa

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