: Genscher's Appell zieht nicht-betr.: "Genscher für scharfe Un-Maßnahmen", taz vom 15.3.92
betr.: „Genscher für scharfe Un- Maßnahmen“, taz vom 15.3.92
Der Genfer-Sperrvertrag gegen die Verbreitung der Atomwaffen, der vor 24 Jahren unterzeichnet wurde und dessen Scheitern wegen der vielen Lücken und undichten Stellen im Sperrgeflecht des Vertragstextes schon in der Anlage begründet ist, konnte seine Funktion als Rüstungskontrollinstrument nie wirklich zur Geltung bringen und droht jetzt wohl endgültig zusammenzubrechen, da immer mehr Länder bemüht sind, eigene A-Bomben herzustellen — weil sie die Rüstungsprogramme der regionalen Nachbarn befürchten.
Auch der Appell Hans-Dietrich Genschers an den Un-Sicherheitsrat „Zwangsmaßnahmen zu ergreifen, um gegen Länder vorzugehen, die versuchen, sich Atomwaffen zu beschaffen“, ist kaum mehr als Rhetorik, da er nicht behaupten kann, er selbst hätte in der Vergangenheit nach diesem Appell gehandelt ...
Er hat mit Helmut Schmidt in der Regierung und in „Komplizenschaft“ mit der Schweiz aus Profitinteresse dem Militär-Regime Argentiniens Atomkraftwerke verkauft, bei denen als Nebenprodukt Plutonium-240 anfällt, daraus mit Hilfe der Isotopentrennungstechnik das für die A-Bombe notwendige Plutonium-239 gewonnen wird. [...] Wolfgang Schröder, Rastede
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen