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Ermittlungen im Fall Schertz

■ Generalstaatsanwaltschaft durchforstet Stasi-Akten

Berlin. Die Stasi-Akten der Gauck- Behörde könnten jetzt auch über das Schicksal von Polizeipräsident Georg Schertz entscheiden. Angeblich durchforsten seit gestern Mitarbeiter von Generalstaatsanwalt Neumann Stasi-Akten, um den Vorwürfen nachzugehen, die der FDP-Abgeordnete Lange gegen Schertz erhoben hatte. Die Untersuchungen sind als »VS-Vertraulich« qualifiziert. Der Generalstaatsanwalt wollte sich zu dem Vorgang nicht äußern, fügte aber hinzu, daß er »vielleicht in wenigen Tagen mehr« sagen könnte.

Der Polizeipräsident soll, so Langes Verdacht, gegenüber seinem im Stasi-Verdacht stehenden Ostberliner Cousin Karl-Heinz Schmidt dienstliche Informationen ausgeplaudert haben. Neumann bestätigte gestern, daß er von dem FDP-Abgeordneten über dessen Hinweise informiert worden sei. Diese Informationen würden in dem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf »geheimdienstliche Agententätigkeit« verwendet, das die Justiz seit September 1990 gegen Karl-Heinz Schmidt, dessen mutmaßlichen Führungsoffizier Günter Langner und weitere Beschuldigte führt.

Lange sagte gestern, er habe »begründete Hinweise«, daß Schertz mit seinem Cousin auch über Einsätze gegen die Besetzer des Lenne-Dreiecks im Jahr 1988 gesprochen habe. Die Besetzer konnten sich damals mit einer Flucht über die Mauer vor dem Zugriff der Westberliner Polizei retten. Gegen eine »Vorverurteilung des Polizeipräsidenten« wandte sich SPD-Fraktionschef Ditmar Staffelt. »Bis zum heutigen Tage« lägen dem Generalstaatsanwalt »keine Unterlagen vor, die ein abschließendes Urteil über ein eventuelles schuldhaftes Verhalten zulassen«. hmt

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