Entsorgungszwang für Kühlschränke

Berlin. Umweltsenator Volker Hassemer (CDU) soll sich für eine Entsorgungspflicht von Kühlschränken und das getrennte Sammeln von Abfällen, die die Ozonschicht gefährden, einsetzen. Dies fordert Hartwig Berger, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Grüne. Die Kühlgeräte dürften dann nicht mehr unkontrolliert weggeworfen, sondern müßten bei den Berliner Stadtreinigungsbetrieben (BSR) abgegeben werden. Mit diesen beiden »einfachen« Erlassen könnte das Treibhausgas FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoff) um einen erheblichen Anteil verringert werden, argumentiert der Grüne in einem Brief an den Senator. Bisher bestreitet Hassemer allerdings, daß er die Möglichkeit habe, für Kühlschränke einen Recyclingzwang anordnen zu dürfen — dies sei rechtlich nicht möglich. Doch das Münchener Gerichtsurteil, auf das sich der Senator beruft, habe eine ganz andere Frage zum Gegenstand gehabt, behauptet Berger. Bisher wird nur jeder zweite Kühlschrank bei der Stadtreinigung abgegeben. Auf Deponien entweichen aus den Kühlrippen der Berliner Küchengeräte jährlich etwa 45 Tonnen FCKW. Wie berichtet, tragen die FCKW, die auch im Berliner Bauschutt und anderen Abfällen stecken, genauso stark zum Treibhauseffekt bei, wie ein Siebtel der zwanzig Millionen Tonnen Kohlendioxid, das die Stadt mit seinem jährlichen Energieverbrauch freisetzt. diak