Nachgefragt: "Eine klare Mehrheit"

Horst Isola ist 52 Jahre alt und seit 1964 Mitglied der SPD. Von 1974 bis 1991 war er Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer JuristInnen, die letzten vier Jahre im Vorstand. 1990 wurde er zum stellvertretenden Bremer Landesvorsitzenden gewählt. Nach dem Rücktritt von Ilse Janz vom Parteivorsitz im Oktober letzten Jahres als Konsequenz aus dem Wahldebakel wurde Isola kommissarischer Vorsitzender.

taz: Sie haben als SPD-Vositzender ein relativ knappes Ergebnis bei 98 Ja-Stimmen zu 83-Nein-Stimmen. Wird Ihnen bei diesem Ergebnis nicht ein bißchen mulmig, wenn Sie an Ihre Reformpläne denken?

Horst Isola: Denkbar knapp war die Mehrheit nur im ersten Wahlgang, jetzt ist es eine klare Mehrheit.

98 zu 83 bei fünf Enthaltungen?

Konrad Kunick war ein potenter Gegenkandidat, das war doch völlig klar, daß es ein knappes Rennen werden würde. Daß es im zweiten Wahlgang für mich so klar ausgegangen ist, freut mich, und damit habe ich nicht gerechnet.

Aber Sie müssen doch mit den Landesdelegierten arbeiten, und Sie haben 83 gegen sich. Das ist nicht wenig...

Diejenigen, die jetzt für Konrad Kunick gestimmt haben, sind ja nicht zwangsläufig weiter gegen mich. Diese Entscheidung ist jetzt gefallen. Ich gehe davon aus, daß der größte Teil, hoffentlich alle, jetzt auch gemeinsam an den Zielen der Partei mitarbeiten. Da bin ich optimistisch.

Also noch einmal zur Ausgangsfrage: Wird Ihnen nicht mulmig, wenn Sie an die Reform denken?

Überhaupt nicht, denn ich kann doch nicht denjenigen, die Kunick gewählt haben, unterstellen, daß sie die Reform der Partei nicht wollten.

Wie erklären Sie sich, daß im ersten Wahlgang Delegierte für Kunick gestimmt haben, die dann im zweiten Wahlgang für Sie gestimmt haben müssen?

Das kann ich Ihnen auch nicht sagen. Fragen: mad

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