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Strahlender Spielplatz in Merseburg

Berlin (taz) — Von den Vätern und Müttern der Atomphysik wird berichtet, daß sie ihr strahlendes Material mit der Post verschickten. Wie sorglos auch heute noch in Labors mit strahlendem Material umgegangen wird, zeigt ein Fund in einer leerstehenden Baracke auf dem Gelände der Technischen Uni Merseburg. Dort fanden spielende Kinder zwei Behälter mit radioaktivem Edelgas Krypton 85. Die neugierigen Kids, sensibler als die Forscher, sahen die atomaren Warnzeichen und alarmierten sofort die Umweltüberwachung. Der Chef der Merseburger Umweltüberwachung, Jürgen Menz, erleichtert: „Zum Glück hatte keines der Kinder versucht, die Behälter zu öffnen. Das hätte sonst eine Katastrophe gegeben.“ Die festgestellte Strahlung habe schon so über den zulässigen Grenzwerten gelegen.

Das Landratsamt Merseburg wußte am Wochenende, daß die Baracke früher von den Leuna-Werken genutzt worden sei. Die Geräte, die 1969 in der Schweiz hergestellt worden seien, hätten offensichtlich bei der Dickenmessung in der Folienherstellung der Leuna-Werke Verwendung gefunden. Während die Polizei von einer „weitestgehend gesicherten“ Baracke sprach, berichtete die 'Leipziger Volkszeitung‘, die Baracke sei ungesichert gewesen. Menz sagte, die Umweltbehörde habe die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Die ermittle jetzt, wer die Behälter in der seit drei Jahren ungenutzten Halle zurückgelassen oder auf so „menschengefährdende Weise ,entsorgt‘ hat“. ten

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