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Es ist empörend!

■ betr.: "Knastentlassungen wegen Überlastung" Seite 5, taz vom 27.3.92

betr.: „Knastentlassungen wegen Überlastung“ Seite 5,

taz vom 27.3.92

Da werden circa sieben Prozent mutmaßlicher Krimineller aus der Untersuchungshaft entlassen, weil „die Strafjustiz überlastet ist“, und andererseits werden friedlich-gewaltlose Blockierer, die gegen international geächtete Massenvernichtungsmittel demonstrieren, nach wie vor zu 100 Prozent vor Gericht gestellt. Man erinnere sich an Presse-Schlagzeilen wie

—Prozeßlawine ohne Ende in Mutlangen/Die letzten Raketen sind abgezogen/“Ein Ende der juristischen Verfahren gegen die Blockierer ist nicht absehbar.

—n drei Jahren 120 Giftgas- Blockierer, die vor dem US-Depot Fischbach saßen, in 1. Instanz verurteilt, in 2. Instanz zu mehr als 50% freigesprochen/Kein Ende der Prozeßlawine in Sicht, usw..

Da muß mensch doch den Eindruck gewinnen, die Strafjustiz betrachtet es als ihre vordringliche Aufgabe, unsere Obrigkeit vor friedlich-engagierten Bürgern zu schützen, und vernachlässigt dabei ihre eigentliche Aufgabe, nämlich den Bürger vor Kriminellen zu schützen. Dr. Arnold Bauer,

Garmisch-Partenkirchen

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