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Gesundheitsreform ohne Kosteneffekt

Köln (afp) — Die 1989 in Kraft getretene Gesundheitsreform hat nach Berechnungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) nicht zu einer nachhaltigen Entlastung der Krankenkassen geführt. Wie das industrienahe Institut gestern mitteilte, erhöhte sich der jährliche Kostenanstieg in den vergangenen drei Jahren im Vergleich zum gleichen Zeitraum vor der Reform durchschnittlich von 5,6 auf 5,8 Prozent.

Zwar seien die Kassenausgaben zwischen 1989 und 1991 langsamer gestiegen als das Bruttosozialprodukt und 1989 sogar um 3,3 Prozent auf 4,5 Milliarden Mark gesunken. Die Kosten sind jedoch laut IW 1990 um 11,7 Milliarden (neun Prozent) und 1991 um 17 Milliarden Mark (zwölf Prozent) gestiegen. Das Institut wies darauf hin, daß der Beitragssatz, der zwischen 1989 und Ende 1991 um 0,7 Prozent auf 12,2 Prozent gesenkt worden war, inzwischen bei 12,5 Prozent liege. Einsparmaßnahmen müßten vor allem bei Krankenhausbehandlungen ansetzen, erklärte ein Sprecher des Instiituts.

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