piwik no script img

Jerusalemer Abschreckung

■ Gericht verurteilt 15jährigen Bastler eines Molotowcocktails zu dreißig Monaten Knast

Tel Aviv (taz) — Wegen Beteiligung an der Herstellung eines Molotowcocktails verurteilte ein Gericht in Jerusalem einen 15jährigen Palästinenser gestern zu 30 Monaten Gefängnis. Die Richterin betonte, daß es sich bei dem Urteil um eine exemplarische Bestrafung des Intifada- Aktivisten handele. Der Junge saß bereits dreimal im Gefängnis. Zum ersten Mal war der Junge im Alter von zwölf Jahren wegen „Intifada- Aktivitäten“ verhaftet und von den Polizisten mißhandelt worden. Die zweite Verhaftung erfolgte 1990 wegen des gleichen Delikts. Das letzte Mal war der Junge im vergangenen Jahr zu sechs Monaten Haft verurteilt worden. Von der Strafe waren ihm damals zwei Monate erlassen worden, wogegen die Polizei beim obersten Gericht Einspruch erhoben hatte. Der „Wiederholungstäter“ stammt aus Bet Zafafa in der Westbank, das jetzt zum Großraum Jerusalem gehört. Sein Vater, der Chirurg Muhammed Jadlallah, ist Vorsitzender der „Union od Health Care Committees“, das mit mobilen Kliniken für die medizinische Versorgung kranker Palästinenser in abgelegenen Dörfern sorgt. Über die Höhe der Strafe zeigte er sich entsetzt — üblich sei die Hälfte. awo

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen