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Kritik an Ermittlungen zu Barschels Tod

Hamburg/Lübeck (afp) — Über viereinhalb Jahre nach dem Tod des früheren Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Uwe Barschel (CDU), sind neue Spekulationen aufgekommen, ob es sich nicht doch um einen Mord handelte. Der Genfer Generalstaatsanwalt Bernard Bertossa warf in einem vorab veröffentlichten 'Stern‘-Interview der deutschen Polizei und Justiz vor, sie machten ihre Arbeit nicht. Barschel war am 11. Oktober 1987 im Genfer Hotel „Beau Rivage“ tot aufgefunden worden. Seine Familie hatte gegen die Selbstmordthese der Schweizer Ermittlungsrichterin Nicole Nardin Einspruch erhoben. In einem Rechtshilfe-Ersuchen der Genfer Justiz an die deutschen Behörden ist von „Strafuntersuchung gegen Unbekannt wegen Mordes“ die Rede. Bertossa sagte, der Fall Barschel sei eigentlich eine deutsche Affäre. „Herr Barschel ist zufällig in Genf gestorben.“ Er verwies darauf, daß der deutsche Geheimagent Werner Mauss, der am selben Tag in einem Hotel direkt neben dem „Beau Rivage“ wohnte, möglicherweise eine Rolle gespielt haben könnte. Der in Deutschland wohnende Mauss sei aber bis heute nicht verhört worden. Der Lübecker Oberstaatsanwalt Uwe Wendt wies die Vorwürfe seines Schweizer Kollegen entschieden zurück. Bei den Ermittlungen in der Schweiz habe die deutsche Justiz nichts zu suchen. Im Zusammenhang mit Mauss könnten Schweizer Behörden ebenfalls ein Rechtshilfe-Ersuchen an die Polizei richten.

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