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Kühnens Urne weg

■ Asche des Neonazis vom Friedhof gestohlen

Kassel (dpa/taz) — Ihm bleibt, wie seinem großen Vorbild, das Gerangel seiner Anhänger um die Verwaltung seiner Legende nicht erspart: Die Asche des im vergangenen Jahr an Aids verstorbenen Neonazis Michael Kühnen ist vom Kasseler Friedhof gestohlen worden. Es geschah nach Mitteilungen der Polizei in der Nacht zum Dienstag. Unbekannte buddelten das Aschengefäß aus, daß sicher hervorragend zur neofaschistischen Reliquie taugt. Allerdings könnte auch der Streit von Kühnens Anhängern dahinter stecken, wo die Asche denn zu versenken sei: Kühnens Anwalt hatte zwar das Verwaltungsgericht Darmstadt angerufen, um eine Beisetzung in Kühnens Geburtsort Langen durchzusetzen, dann aber überraschend ein Begräbnis in Kassel beantragt. Woraufhin Kamerad Heinz Reisz am offenen Grabe schwor: „Michael, dein Wunsch ist uns Befehl. Du kommst nach Langen.“ Vielleicht sollte das dortige Friedhofspersonal die Augen offen halten nach einem frischen Grab...

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