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Der Puck flutscht wieder

■ Eishockeystreik in der NHL beendet/ Deutsche Cracks gründen Gewerkschaft/ Landshut-Posse geht weiter

Berlin (taz/dpa) — Kanada, das eishockeyverrückteste Land der Welt, darf aufatmen: Ab sofort kann in der nordamerikanischen Liga NHL wieder dem Puck nachgejagt werden. Die Klubbesitzer und die Spielergewerkschaft einigten sich über einen Vertrag für die Saison 1992/93. Der bis zum 15. September 1993 ausgehandelte und rückwirkende Vertrag sichert den Profis einen freien Spielermarkt, freizügigere Transfers, einen freien Schlichter bei Ablösestreitigkeiten und einen großzügigeren Anteil der Einnahmen zu. Nach der Beendigung des ersten Streiks in der 75jährigen NHL-Geschichte soll der Spielbetrieb sofort wieder aufgenommen werden.

Die deutschen Eishockeyspieler waren vom Arbeitskampf ihrer US- amerikanischen Kollegen offenbar so begeistert, daß sie in Füssen gleich selbst eine Spielergewewerkschaft gründeten: die „Vereinigung der Eishockey-Spieler (vde). Als Vorsitzender wurde der Neu-Münchner Gerd Truntschka bestimmt, als Vertreter Uli Hiemer und Schatzmeister Rick Amann (DEG). Bei der Gründungsversammlung, die mit Hilfe der Vereinigung der Vertragsfußballspieler (vdv) über die Bühne ging, war die deutsche Nationalmannschaft mit 26 Spielern komplett vertreten.

„Wir werden uns vorerst in Frankfurt beim vdv mit einer eigenen Telefonnummer einmieten und auch vom vdv-Verbandsanwalt Horst Kletke betreuen lassen“, sagte Hiemer. Der Düsseldorfer wollte noch nicht so weit gehen, sich mit der Spielergewerkschaft der NHL zu vergleichen. „Wir wollen das Sprachrohr der Aktiven sein und vor allem dem einzelnen jungen Sportlern helfen. Insbesondere in vertraglichen und steuerlichen Angelegenheiten.“

Derweil geht die Posse um den EV Landshut in die nächste Runde. Das Schiedsgericht des Deutschen Eishockey-Bundes verfügte, daß das dritte Spiel Weißwasser gegen Ratingen neu angesetzt werden muß. Ratingen hatte im Relegations-Play-off gegen Weißwasser mit 2:1 gewonnen und damit den Aufstieg in die Bundesliga geschafft. Da Weißwasser nach dem Ausscheiden des SB Rosenheim ohnehin in der ersten Liga blieb, waren die Dummen die Landshuter, die im Falle eines Weißwasser- Erfolges erstklassig geblieben wären. Als sei dies noch nicht genug der Farce, hatten die Lausitzer auch noch ihr Heimrecht für das dritte Match gegen Ratingen verkauft, das dann in Düsseldorf ausgetragen wurde. Landshut protestierte und bekam nun recht. Während Weißwasser erklärte, noch einmal antreten zu können, taten die Ratinger kund, daß sie nicht mehr spielfähig seien. Die Akteure seien in alle Himmelsrichtungen verstreut und außerdem nicht mehr versichert.

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