Am Akragas

Das geklärte Wasser in den Händen,

an dem Mittag mit den weißen Brauen,

wird der Fluß die eigne Tiefe schauen

und zum letzten Mal die Dünen wenden,

mit geklärtem Wasser in den Händen.

Trägt der Wind aus Eukalyptushainen,

Blätter hochgestrichen, hauchbeschrieben,

wird der Fluß die tiefren Töne lieben.

Festen Anschlag von den Feuersteinen

trägt der Wind zu Eukalyptushainen.

Und geweiht vom Licht und stummen Bränden

hält das Meer den alten Tempel offen,

wenn der Fluß, bis an den Quell getroffen,

mit geklärtem Wasser in den Händen

seine Weihen nimmt von stummen Bränden.

Ingeborg Bachmann, aus: Sämtliche Gedichte, Piper Verlag