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Wahlen in Georgien „spätestens“ im Oktober

Tiflis (afp) — Die Bundesrepublik hat gestern als erstes EG-Mitgliedsland diplomatische Beziehungen zu Georgien aufgenommen. Außenminister Genscher versicherte dem Vorsitzenden des georgischen Staatsrates und ehemaligen sowjetischen Außenminister Schewardnardse, die Bundesrepublik werde Georgien auf dem Weg zu Marktwirtschaft und Demokratie unterstützen. Zwischen beiden Ländern soll ein umfassender Vertrag ausgearbeitet werden.

Mit Ausnahme von Moldawien hat die Bundesrepublik nun diplomatische Beziehungen zu allen früheren Sowjetrepubliken. Georgien gehört als einziger UdSSR-Nachfolgestaat nicht der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) an.

Schewardnadse zeichnete vor Journalisten ein düsteres Bild von seiner georgischen Heimat. Die Volkswirtschaft sei „zerstört und ruiniert“. Die politischen Unruhen seien noch nicht überwunden. „Es wird sehr schwer sein, aus dieser anarchischen und chaotischen Situation herauszukommen.“ Schewardnadse, der nach dem Sturz des ersten freigewählten Staatspräsidenten Swiad Gamsachurdia seit einem Monat an der Spitze des Staatsrates steht, kündigte freie Parlamentswahlen „bis spätestens Ende Oktober“ an. Zuvor sollen Kommunalwahlen stattfinden.

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