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24-Stunden-Postweg

■ Briefzustellung in Ostdeutschland in zwei Jahren auf Westniveau/ Vier bis fünf Milliarden Investition

Potsdam. Die Zustellung von Briefen in Ostdeutschland wird nach Auffassung des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bundespost Postdienste, Klaus Zumwinkel, in zwei Jahren auf Westniveau sein. Dann würden etwa neunzig Prozent aller Briefe bereits am nächsten Tag den Empfänger erreichen, meinte Zumwinkel gestern. Derzeit würden rund achtzig Prozent aller Briefe innerhalb der neuen Bundesländer und von Ost nach West in zwei Tagen eintreffen.

Zumwinkel kündigte an, in den neuen Bundesländern sollten bis Mitte der 90er Jahre vier bis fünf Milliarden Mark investiert werden, davon allein in Brandenburg 750 Millionen Mark. Dort sollten in der Nähe von Strausberg und bei Nauen zwei große Frachtzentren für jeweils 100 Millionen Mark bis etwa 1994 fertig sein. »Der Großraum Berlin-Brandenburg erhält dann die modernste Frachtlogistik von ganz Europa«, sagte Zumwinkel. In den Zentren würden jeweils etwa 1.000 Mitarbeiter beschäftigt sein. Bundesweit habe die Post 33 Frachtzentren.

Zumwinkel wies darauf hin, daß die Postdienste in den ostdeutschen Ländern mit 2,2 Milliarden Mark nur rund ein Zehntel des Umsatzes machten, der im Westen der Bundesrepublik mit 22 Milliarden Mark erzielt werde. Dabei mache der ostdeutsche Postbereich bei Kosten von 3,2 Milliarden Mark einen Verlust von einer Milliarde Mark. »Mit 65.000 Mitarbeitern beschäftigten wir aber zugleich ein Viertel aller Angestellten und Arbeiter, davon etwa 10.000 in Brandenburg«, sagte der Postmanager. 1992 müsse die Zahl der Beschäftigten in Ostdeutschland um etwa 5.400 Mitarbeiter abgebaut werden.

Er wolle morgen mit Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) in Potsdam den Startschuß für die »Post-Truck-Tournee 1992« geben, sagte Zumwinkel. Dabei würden bis zum 25. September dieses Jahres 41 Städte in den neuen Bundesländern angefahren, um über die Leistungen der Post zu informieren. dpa

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