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Falschgeld: Viereinhalb Jahre hinter Gitter

Berlin. Der Versuch, falsche Banknoten im Wert von sechs Millionen Mark abzusetzen, brachte einem 36jähriger Handelsvertreter gestern vor dem Berliner Landgericht eine Haftstrafe von viereinhalb Jahren ein. Sein mitangeklagter 25jähriger Bruder wurde wegen Beihilfe zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Nach Ansicht des Gerichts hatte der Handelsvertreter von einem unbekannten Hintermann drei Koffer mit noch ungeschnittenen Hundertmarkscheinen übernommen, um sie Anfang Januar für 1,2 Millionen Mark an einen Mann namens »Toni« zu verkaufen. Der Coup war jedoch bei der geplanten Übergabe aufgeflogen. »Toni« war ein verdeckter Ermittler der Polizei.

Das Geld war bereits Anfang Oktober 1990 in einer Kreuzberger Großdruckerei hergestellt worden. Von dort hatte die Polizei einen Tip erhalten. Die Spur der Blüten verlor sich jedoch zunächst. Außer den sichergestellten sechs Millionen kamen in Berlin 148 schon geschnittene falsche Hundert-Mark-Scheine in Umlauf. Für seine Dienste sollte der hochverschuldete Angeklagte 40.000 Mark bekommen. Über die Strafbarkeit seines Tuns habe er sich keine großen Gedanken gemacht, sagte der 36jährige vor Gericht.

Weil das Geld noch ungeschnitten war, wurden die Angeklagten nur wegen Vorbereitung zur Geldfälschung verurteilt. dpa

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