Das Programm von Cannes

■ Bei den diesjährigen Filmfestspielen im Mai dominieren die Autorenfilmer

taz — Kann es sein, daß das „Festival International du Film“, das vom 7. bis 18.Mai läuft, Schtonk nicht für wettbewerbswürdig erachtet? Einen deutschen Film wird es in der Reihe jedenfalls nicht geben.

Wie die Veranstalter am letzten Donnerstag in Paris bekanntgaben, wird mit dem amerikanischen Film Basic Instinct von Paul Verhoeven das Rennen um die „Goldene Palme“ eröffnet. 21 Filme aus 13 Ländern sind am Wettbewerb beteiligt.

Die USA zeigen mit sechs Filmen die größte Auswahl, darunter Robert Altmans The Player und David Lynchs Twin Peaks Fire Walk with Me. Vorsitzender der Jury ist der französische Schauspieler Gérard Depardieu.

Die Teilnehmerliste des offiziellen Wettbewerbs: Robert Altman The Player, USA; Gianni Amelio Il ladro di bambini (Der Kinderdieb), Italien — einer der Filme, die in diesem Jahr aus der Berlinale zurückgezogen wurden —; Bille August Den goda viljan (Die besten Absichten), Schweden-Dänemark; Mehdi Charef Au pays des Juliets (Im Land der Juliets), Frankreich; Terence Davies The Long Day Closes, Großbritannien; Arnaud Desplechin La Sentinelle (Der Wachposten), Frankreich; Djibril Diop Mambety Hyènes (Hyänen), Senegal; Victor Erice El Sol del Membrillo (Der Traum vom Licht), Spanien; Hal Hartley Simple Men, USA; James Ivory Howards End, Großbritannien; Vitali Kanievski Une vie independante (Ein unabhängiges Leben), GUS — ein anderer aus Berlin zurückgezogener Film —; Jean-Claude Lauzon Leolo, Kanada; Pavel Lunghin Luna Park, GUS; Sidney Lumet Close to Eden, USA; David Lynch Twin Peaks Fire Walk with Me, USA; Alison Maclean Crush, Neuseeland; Edouard Niermans Le retour de Casanova, Frankreich; Paul Ruiz L'Oeil qui ment (Das lügende Auge), Chile; Gary Sinise Of Mice and Men, USA; Fernando Solanas Le voyage, Argentinien; Paul Verhoeven Basic Instinct, USA.

Dr einzige bekannte deutsche Festivalbeitrag ist Die Apfelbäume von Helma Sanders-Brahms, der in der Nebenreihe „Un certain regard“ gezeigt wird.

„La Quinzaine des réalisateurs“, die wichtigste Nebenreihe von Cannes, die bis zum Abriß im alten Festivalpalast residierte, bekommt in diesem Jahr endlich wieder ein eigenes Kino: in dem Luxushotel, das anstelle des alten Palast errichtet wurde. Die taz wird wie immer täglich frisch vom Festival berichten.