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Bremer Nacht verkürzt?

„Bremen bei Nacht“ hieß die Idee des quicken Bremer Gastronoms Achim Grunert, mit der er sich am Bremer Freimarkt zu verdienen gedachte. Er pachtete Jahr die Halle V. der Stadthalle und bot Bier und Oldies besonders für die die Zeit nach Freimarktschluß. Ab Freimarkt '92 muß er erhebliche Einschränkungen in Kauf nehmen: Das Stadtamt will nur noch beschränkte Konzessionen für Halle V vergeben. Zapfenstreich für alle ist der Freimarktschluß. Damit entfällt ein wesentliches kommerzielles Standbein von „Bremen bei Nacht“.

Die Schausteller hatten letztes Jahr getobt: „Trittbrettfahrer“, „Anhängsel“, „Seit 1.000 Jahren ist der Freimarkt draußen!“ Neben dem Griff nach ihrem Geldbeutel entzürnte sie besonders, daß randalierende Stadthallenbesucher ihre Nachtruhe störten. Die Schausteller intervenierten bei Stadthallen GmbH und Stadtamt. Das Lärmargument überzeugte die Gaststättenabteilung des Stadtamtes, die Grunert bereits im Februar von der neuen Sperrzeit in Kenntnis setzte. Reagiert hat noch nicht.

Marktmeister Wolfgang Ahrens vom Stadtamt befürchtet eine taktische Verschleppung. Aus gutem Grund: Ob die Konzessionsbeschränkung juristisch Bestand hat, ist nicht sicher. Immerhin hat sich Grunert verpflichtet, mit Zäunen die schlafenden Schausteller vor Trunkenen zu schützen. Bus

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