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Alptraumhafte Formulierungen

■ betr.: "Aus polnischer Sicht: K 2 zwischen C 3 und C 4", taz vom 18.4.92

betr.: »Aus polnischer Sicht: K2 zwischen C3 und C4« (Braune Flecken auf dem Gesicht der Deutschen), taz vom 18.4.92

Welch alptraumhafte Formulierungen: »Jedes Land ist auch ein kollektives Wesen«, ganz banal: »Fehler gehören dazu, um normal zu sein« und: »Die Deutschen sind jedoch besser, immer perfekt und makellos...«.

Ich weiß nicht, ob es ein Fehler ist, lehrmeisterhaft vorgetragene Sinnsprüche beziehungsweise Stammtischphilosophie mit Haßgefühlen zu vermengen. Wenn ja, dann ist der Autor total normal. »Dem, der kein Deutscher ist, und der hier lebt, erschreckt die scheinheilige Logik...« Was soll denn das? Schon wieder so eine sprachliche Zwangskollektivierung. Der Autor meint doch sich, oder ist er Sprecher aller hier lebenden Ausländer? Meine »nichtdeutschen Freunde« (um die zitierte Sprache des Artikels fortzusetzen) haben dem Text, der mit »Aus polnischer Sicht« überschrieben ist, jedenfalls nichts abgewinnen können. Wer will schon kollektiv (»Und wieder will uns niemand lieben?«) geliebt oder gehaßt werden? Wolfgang Müller, Berlin 36

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