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Bei Kindern muß man mit allem rechnen

■ betr.: Der Tod des fünfjährigen Steven war nur eine kurze Zeitungsnotiz wert

Der Tod des fünfjährigen Steven war nur eine kurze Zeitungsnotiz wert

Beim Versuch, die genauen Umstände seines Todes zu ermitteln, erfahren wir, daß Steven auf dem Marktplatz in der Aßmannstraße in Friedrichshagen unter einen stehenden Anhänger gekrabbelt ist und dort gespielt hat. Als der Wagen dann abgefahren wurde, wurde er überrollt und starb an seinen Verletzungen.

Ein wirklich tragischer Unfall!

Auch ein unvermeidliches Unglück? Schnell kommt die Frage: Wer hat die Schuld? Das Kind! — Es hätte nicht unter den Wagen krabbeln dürfen! Die Eltern! — Sie hätten besser aufpassen und dem Kind eintrichtern müssen, daß es vor, hinter, neben und vor allem unter einem Gefährt mit Rädern nicht spielen darf! Der Fahrer! — Er konnte doch nicht ahnen, daß unter dem Anhänger ein Kind versteckt ist.

Konnte er nicht? Doch — auf einem (Markt)platz, wo sich viele Menschen aufhalten und Kinder noch frei herumlaufen, hätte er damit rechnen können. Bei der An- und Abfahrt der Stände und Waren müßten Aufseher dafür sorgen, daß eine Gefährdung der Passanten und Kinder ausgeschlossen ist. Bei Kindern muß man mit allem rechnen, auch und gerade, daß sie Verstecken spielen.

Bleibt zu hoffen, daß durch mehr Vor-, Um- und Rücksicht aller Erwachsener ein solches — für alle Beteiligten wirklich tragisches — Unglück sich nicht wiederholt. Elfi Jantzen,

Fußgängerschutzverein, Berlin 19

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