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Stolpe: Kirche öffnet alle Akten

Potsdam (dpa) — Die Kirche will alle Akten öffnen, um Klarheit über die Stasi-Kontakte des brandenburgischen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe (SPD) zu schaffen. Das erklärte am Donnerstag der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin- Brandenburg, Martin Kruse. CDU- Fraktionschef Peter-Michael Diestel, der Stolpe bisher den Rücken gestärkt hatte, sagte, in „nächster Nähe“ müßten klare Entscheidungen getroffen werden. „Wenn nur die Hälfte der Vorwürfe gegen Stolpe stimmen, hätte er nicht Ministerpräsident werden dürfen“, sagte Diestel. Bischof Kruse zeigte sich dagegen überzeugt, daß sich nach einer Überprüfung der Kirchenakten herausstellen werde, wie verwirrend und verfälschend die Stasi-Unterlagen seien. Stolpe habe im Dienst der Kirche „in einer außergewöhnlichen Situation und außergewöhnlicher Funktion“ gehandelt. Er habe als Konsistorialpräsident „Konfliktregulierung“ betreiben müssen. Rückblickend müsse man sich höchstens fragen, ob die Kirche das Vertrauen gegenüber Stolpe nicht zu generell ausgelegt habe. In Bonn forderten die SPD-Bundestagsabgeordneten Hermann Scheer und Hans Wallow die sofortige Schließung der Gauck- Behörde zur Verwaltung der Stasi- Akten. Ihre Installation sei ein beispielloser politischer Fehler gewesen, der den Rechtsstaat vergifte. Die Vorgänge um Stolpe seien ein „Brennspiegel des strukturellen Desasters um die Stasi-Akten“, so die SPD-Politiker.

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