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Aus Rache Achtjährigen ermordet

Berlin. Weil er einen acht Jahre alten Jungen erstochen hat, verurteilte das Landgericht gestern einen 32jährigen Kurden zu 13 Jahren Haft. Nach Überzeugung des Gerichts hatte der Mann diese »besonders entsetzliche Tat« verübt, um sich an der Mutter des Kindes zu rächen.

Die Frau hatte sich nach Handgreiflichkeiten und Streitereien auf Drängen ihrer Kinder von dem Kurden getrennt. Weil der Angeklagte diese Situation nicht ertragen konnte, handelte er laut Urteilsbegründung in einem Zustand verminderter Schuldfähigkeit. Aus diesem Grund wurde die lebenslange Haftstrafe nicht verhängt.

Die Ermordung des Jungen im vergangenen September in einem Spandauer Imbiß hat der Angeklagte abgestritten. Er bezeichnete sich als »Opfer eines Komplotts« durch seinen Chef. Nach seiner Version war er mit einem Betäubungsmittel schläfrig gemacht worden, während jemand anders den Jungen erstochen habe. Danach habe ihn sein Chef, der ihm 18.000 Mark schulde, rund zwei Wochen in einem Keller gefangen gehalten. Als er sich habe befreien können, sei er sofort zur Polizei gegangen.

Die Strafkammer bezeichnete diese Geschichte als »zu abenteuerlich«, um glaubhaft zu sein. Außerdem sei die Komplott-Version durch die Beweisaufnahme widerlegt. Bereits vor der Tat habe er gedroht, er werde den Jungen »tot machen«, wenn seine Freundin sich für ihre Kinder entscheide. dpa

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