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Schröder kritisiert SPD-Verhandler

■ Bei Tarifverhandlungen „nicht alles gelaufen, wie es sollte“

Im Falle umfangreicher Streikaktionen im öffentlichen Dienst befürchtet der niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Schröder „ein falsches Signal“ für die Tarifverhandlungen in anderen Bereichen. In einem Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ kritisierte der SPD-Politiker nicht nur die Verhandlungsführung von Innenminister Rudolf Seiters (CDU), sondern auch der schleswig-holsteinischen Finanzministerin Heide Simonis (SPD). Die SPD- geführten Länder und Kommunen hätten nicht begriffen, daß man den Schlichtungsspruch hätte annehmen müssen, anstatt die volkswirtschaftlichen Kosten eines Streiks zu riskieren.

Schröder äußerte auch „ein gutes Stück Selbstkritik“. Bei der Koordination der SPD-Ministerpräsidenten sei –nicht alles so gelaufen, wie es hätte laufen sollen“. Nun müssen nach Ansicht Schröders die Arbeitgeber ein neues Angebot machen: –Ich würde mich freuen, wenn die Verantwortlichen das Wochenende nutzen, um wirklich jeden Versuch zu machen, einen Streik zu verhindern.“ Ein Tarifabschluß, der nennenswert unter dem Schlichtungsspruch läge, sei wohl auch nach einem längeren Streik kaum zu erwarten.

Auch der niedersächsische Finanzminister Hinrich Swieter sieht in einem Streik wenig Sinn. Ein Arbeitskampf sei angesichts der geringen Differenz zwischen Schlichterspruch und Arbeitgeberangebot nicht vertretbar.

Bis gestern abend blieb Bremen vom Streik verschont. Während in anderen Städten die Theater bestreikt wurden, konnte im Goethetheater gespielt werden. dpa /taz

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