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Sparkasse will an die Börse

■ Bremer Geldunternehmen will Aktiengesellshaft werden

Die Sparkasse in Bremen, die ein wirtschaftlicher Verein und als solcher im Handelsregister des Amtsgerichts der Hansestadt eingetragen ist, will ihre Rechtsform in eine Aktiengesellschaft umwandeln. Das wird vom Vorstand des Geldinstituts erwogen, um das haftende Eigenkapital wesentlich zu stärken. Eine solche Stärkung ist nach den von 1993 an geltenden EG-Normen erforderlich, die als Eigenkapital acht Prozent der risikobehafteten Aktiva vorsehen.

Zur Zeit beträgt das Eigenkapital der Bremer Sparkasse 563 Millionen DM. Das sind 4,59 Prozent der Bilanzsumme. Zur Stärkung sollen deshalb noch in diesem Jahr Inhaberschuldverschreibungen mit Nachrang von 100 Millionen DM aufgelegt werden.

Heinrich Frick, Mitglied des Vorstands des Bremer Geldinstituts und Präsident des Verbandes der Deutschen Freien Sparkassen, rechnet damit, daß die Rechtformänderung etwa zur Mitte dieses Jahrzehnts erfolgt. Die Rechtsformänderung in eine AG ermöglicht der Kasse nach Angaben Fricks, ihre Rücklagen von etwa 500 Millionen DM in ein Stammkapital zuzüglich Rücklagen umzuwandeln, wobei die Aktionäre die den Wert des Unternehmens verkörpernden Aktien bezahlen würden. „Damit würde sich das Eigenkapital der Sparkasse nachhaltig erhöhen“, erläuterte Frick den Vorteil für das Unternehmen.

Außerdem muß nach der Vorstellung von Vorstandsmitglied Frick sichergestellt werden, daß die Sparkasse als AG Mitglied des regionalen Sparkassenverbandes und seiner Sicherungseinrich-

tungen und auch künftig an die Grundsätze der deutschen Sparkassenorganisation gebunden bleibt.

Eine Umwandlung in eine Aktiengesellschaft hält Frick für wirtschaftlich sinnvoll. Politische Hinderungsgründe sieht er nicht, weil die Kasse nicht kommunal gebunden, sondern frei ist. Ob Ihre Aktien nach einer Umwandlung an der Börse gehandelt werden, muß die AG später selbst entscheiden.

dpa

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