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Der Domprediger ist tot

■ Günter Abramzik kurz nach Pensionierung gestorben

In der Nacht zum Sonntag ist völlig überraschend Domprediger Günter Abramzik gestorben. Als er vor vier Monaten pensioniert wurde, konnte sich Abramzik mit dem Ruhestand noch gar nicht anfreunden. Er fühle sich viel zu fit dafür, hatte er Anfang Januar bei seiner offiziellen Verabschiedung versichert.

Abramzik war 1959 an den Bremer Dom gekommen, nachdem er zuvor in Wilhelmshaven als Studentenpfarrer gearbeitet hatte. Während der Straßenbahnunruhen Ende der 60er Jahre setzte er sich gegen die Polizeiübergriffe auf Demonstranten ein, von denen nicht wenige zu seinen Schülern oder Konfirmanden gehört hatten. Als einer der ersten Pastoren machte er später die lateinamerikanische „Theologie der Befreiung“ in

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Bremen bekannt.

In den 80er Jahren vertrat Abramzik bei vielen Anlässen eine liberale Kirchenpolitik, so zum Beispiel, als er direkt nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl den Dom für eine Demonstration öffnete. taz

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